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Publiziert: 14.06.2004 06:00

Antibiotikum mit Nebenwirkungen
Chloramphenicol-Kontroverse zwischen der WHO und Beat Richner

Von Heinrich Frei

Mit einem Bruchteil der Ausgaben für Rüstung und Militär könnte das grösste Elend beseitigt werden

Die Welt starrt heute von Waffen. Jährlich wurden im letzten Jahr laut dem Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) für 956 Milliarden US Dollar, fast eine Billion US- Dollar, für das Militär und die Rüstung vergeudet, während Millionen Menschen unterernährt waren oder sogar verhungerten. Mit einem Bruchteil dieser jährlichen Ausgaben für Rüstung und Militär könnte der Hunger, die mangelnde medizinische Versorgung, das Fehlen von Schulen, könnte das grösste Elend in der Welt in einigen Jahren beseitigt werden. Es wäre unter anderem möglich in vielen Ländern die medizinische Versorgung auf einen Standard zu bringen, wie sie Beat Richner in seinen Spitälern in Kambodscha erreicht hat. Dies muss auch gesagt werden, wenn die Nachhaltigkeit von Beat Richners Medizin in Kambodscha beklagt wird. Man muss sich auch fragen: Was ist den bei uns so nachhaltig? Unsere Wegwerfgesellschaft? Unsere Energieverschwendung? All die Autos? Unsere Ferienreisen per Jet? Die vier Milliarden Franken pro Jahr die für Militär und Rüstung in der Schweiz verbraten werden, obwohl kein Feind in Sicht ist? (Die effektiven Ausgaben für das Militär betragen ca. acht Milliarden Franken pro Jahr) Sind die schweizerischen Waffenexporte nach Thailand, Botswana, nach Rumänien, nach den USA und Grossbritannien, in das Pulverfass des Nahen Ostens, nach Saudiarabien, nachhaltig? Allein von 1975 – 2003 exportierte die Schweiz für 11,154 Milliarden Franken Kriegsmaterial, vor allem an Staaten die Krieg führten, in Spannungsgebiete, an Regimes die Menschenrechte mit den Füssen traten und in Regionen in denen Menschen hungerten. Mit diesem Geld der Waffenexporte hätte in sehr vielen Ländern Spitäler aufgebaut werden können, wie sie Beat Richner in Kambodscha führt. Auch eine nachhaltige Entwicklung in diesen Ländern hätte eingeleitet werden können, was mit helvetischen Kanonen, Sturmgewehren, Bomben und Granaten sicher nicht möglich gewesen ist. - Ich denke an Merka in Somalia. In dieser Stadt von 60'000 Einwohnern sind seit dem letzten Herbst die Beiträge der Europäischen Union, der EU für das einzige Spital ausgeblieben. Das Personal erhält keinen Lohn… Zur gleichen Zeit verpulvern die Staaten der EU Milliarden für die Rüstung, für den Krieg gegen den Terror…

Heinrich Frei





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