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Publiziert: 06.04.2005 06:00

Leserbrief Herr Bertschinger
Leserbrief Herr Bertschinger

Von Kurt Schweizer

Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass die Fernsteuerung durch Greenpeace nicht so perfekt ist, wie das am Institut für Pflanzenwissenschaften angenommen wird, will ich noch einmal klarstellen, dass ein Dialog mit den Verantwortlichen des Freisetzungsversuchs in Lindau nicht möglich war.

Herr Sautter liess von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen, dass er nicht bereit war, über die politischen Auswirkungen seines Versuchs zu diskutieren. Er wollte auch nie akzeptieren, dass sein Versuch für die Bauern in der Umgebung schädliche Auswirkungen haben könnte. Sein letzter Leserbrief in ETH Life zeigt einmal mehr, dass er die Sicherheitsvorkehrungen, die ihm vom BUWAL auferlegt wurden, für überflüssig hielt und dass ihm mehr daran gelegen ist Gegnerinnen und Gegner zu verunglimpfen, als sich mit ihnen ernsthaft auseinanderzusetzen.

Die Auswertung der versuchsbegleitenden Sicherheitsforschung ist bis heute nicht vollständig, obwohl sie 90 Tage nach Versuchsende dem BUWAL hätte vorgelegt werden müssen. Das zeigt deutlich, wie ernst die Forschenden diesen Aspekt des Versuchs nehmen. Als die Arbeitsgruppe „Lindau gegen Gentech-Weizen“ an einer Veranstaltung der ETH nach den Resultaten fragte, wurde ihr gesagt, nur das BUWAL habe Anspruch auf diese Resultate. Das heisst also, die ETH verschwendet mit einem unnötigen Gentech-Versuch öffentliche Mittel, ist aber nicht bereit, der Öffentlichkeit darüber Auskunft zu geben.

Das Angebot der ETH mittels eines Mediationsverfahrens einen Konsens herbeizuführen, kam erst, als es den Gegnerinnen und Gegnern gelungen war, den Versuch mit juristischen Mitteln zu verzögern. Dass es dazu ein Urteil des Bundesgerichts brauchte, zeigt die Fragwürdigkeit des ganzen Bewilligungsverfahrens. Es war von Anfang an klar, dass die Direktbetroffenen in Lindau bei einem Mediationsverfahren nichts zu gewinnen hätten. Ein solches Verfahren hätte zudem die finanziellen Möglichkeiten der Arbeitsgruppe „Lindau gegen Gentech-Weizen“ überstiegen. Das alles war der ETH bekannt, hinderte sie aber nicht daran, der Arbeitsgruppe die Verweigerung des Dialogs vorzuwerfen, weil sich dies in den Medien gut machte.

Dass der ETH sehr daran gelegen ist, in der Öffentlichkeit gut dazustehen, zeigt auch ein Foto im ETH Life Bericht über die Bauernkundgebung in Eschikon. Ein ETH-kritischer Text auf einem Transparent wurde einfach wegretuschiert.

Anmerkung der Redaktion: Es wurden im "ETH Life"-Bericht "Friedlicher Protest der Biobauern" keine Retuschen an den Bildern vorgenommen.





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