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Moratorium als Mogelpackung Moratorium als Mogelpackung: Wer denkt wie? |
Von Robert Müller, ETH-Alumni, Bauingenieur Sehr geehrter Herr Hafen Als Erstes gratuliere ich zu Ihrer Berufung in die neue anspruchsvolle Verantwortung als künftiger ETH-Präsident. Als Zweites bemerke ich, dass heute nach dem gleichen "Muster" diskutiert wird wie beispielsweise bei der gesetzlichen Abstimmung und Einführung der Katalysatoren in der Automobil-Branche. Damals sprachen wirtschaftliche Bedenken und andere „Unmöglichkeiten“ dagegen, in der Schweiz wider europäische beziehungsweise weltweite Standards und Ansprüche wirkende Gesetze zu erlassen: Heute sind dies allgemein anerkannte Anforderungen. Offensichtlich hat die schweizerische, immer wieder an internationalen Vorgaben sich ausrichtende Wirtschaft und Wissenschaft bei diesbezüglichen Mechanismen wenig dazu gelernt: Die Natur und mit ihr die Menschheit kann langfristig nicht einseitig der Wirtschaft dienen: Vielmehr ist die Wirtschaft dank der menschlichen Entwicklungsfähigkeiten erst möglich geworden und kein Selbstzweck. Sie kann ohne übergeordneten Sinn weder Kapital anreichern noch den Entwicklungsländern ein wirkliche Hilfe sein. «... dass Gentechnik einfach der Bereicherung von Agro-Multis diene ...» mag unzutreffend sein, aber ebenso wenig beweist der unmittelbar anschliessende Hinweis «So stammten 85 Prozent der gentechnisch veränderten Kulturpflanzen in Entwicklungsländern aus öffentlichen Institutionen ...» das Gegenteil. Die scheinbar übergeordneten Zielsetzungen lassen offenbar Politiker und anerkannte Wirtschafter und Wissenschafter erblinden ... Die aktuelle Welt- und Wirtschaftslage erfordern von uns allen bessere Argumente, Gedanken und Handlungen als solche Fehlschlüsse. Mit freundlichen Grüssen Robert Müller PS: In den Amerikanischen Staaten und in Kanada wurden nach meinen Kenntnissen bei biologisch gepflegten Anbauflächen gentechnische Veränderungen an deren Pflanzen von den Agro-Multis als Lizenzverletzungen gerichtlich eingeklagt ... | |
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