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Publiziert: 21.12.2000 10:00

Hungerlohn für Doktorierende
Hungerlohn für Doktorierende

Katja Wirth

Katharina Von Salis' Artikel fand ich ausserordentlich gut. In prägnanter Weise drückt er das aus, was viele von uns Doktoranden denken. Wie soll die Wissenschaft in der Schweiz weiterhin ihr hohes Niveau behalten, wenn sie nicht einmal überlebenssichernde Löhne an ihre Zukunft, die Doktoranden, bezahlt, die WIrtschaft aber in der jetztigen guten Lage das drei-bis vierfache Salär an Hochschulabgänger bezahlt? Bei diesen Löhnen bleiben höchstens noch ein paar PAradiesvögel an der Uni! Clevere Köpfchen und durchsetzungsfähige Leute lassen das nicht mit sich machen - genau die Leute, die es in der Wissenschaft ebenso wie in der Wirtschaft braucht!

Das Argument, dass eine Diss eine Ausbildung sei, ist längst nicht mehr haltbar, denn in der Wirtschaft bekommt man - bei guter Bezahlung! - ebenso gute Weiterbildung, die oft angewandter und somit brauchbarerer Natur ist als an den Hochschulen. Nebst der Sorge, dass die Universitäten ihr "Kapital", die zukünftigen Forscher, nicht mehr behalten können, sondern mit ihrer Politik einfach leichten Herzens an die Wirtschaft abgeben, ist es auch der persönliche Frust, dass man auch mit 26-32 (denn so alt sind die Doktorierenden bei den heutigen langen Studienzeiten in der CH) einen Lohn bekommt, der einem nicht erlaubt zu überleben, geschweige denn nach dem langen Studium ennmal ein wenig das Leben zu geniessen. Hinzu kommt der Aerger über ungeregelte Arbeitszeiten und schlechte Personalpolitik.

Es würde mich wundernehmen, was andere zu diesem Thema denken! Ich denke, wir Assistierenden sollten aktiv werden, um für gerechtere Bedingungen einzutreten. Die meisten Berufsgattungen haben ihre Lobby, ihre Gewerkschaft, ausser die universitären Akademiker!

Katja Wirth





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