In diesem Artikel wird sehr pointiert darauf hingewiesen, dass das BUWAL eine tendenziell zurueckhaltende Position vertritt gegenueber Freisetzungsversuchen von gentechnisch veraenderten Pflanzen. Wuerde der Autor wissenschaftlich korrekt argumentieren, so wuerde er diese Haltung begruessen, da die Auswirkungen solcher Versuche sehr schwierig abzuschaetzen sind. Der Hinweis darauf, dass gerade die Auswirkungen auf die Oekologie als Nebenprodukt erforscht wuerden, zeigt, dass fuer dieses "Nebenprodukt" vermutlich kein detailiert ausgearbeitetes Projekt vorliegt. Da gerade dem BUWAL mit der WSL eine kompetente eidgenoessische Forschungsanstalt zur Seite steht, die sich seit Jahren die Oekologie und Biodiversitaet in Waeldern erforscht, ist die Kompetenz des BUWAL nicht generell in Frage zu stellen, sondern die Diskussion zu suchen. Dass bei einem solchen Thema rechtliche Freiraeume bestehen ist anzunehmen, dass aber ein "mittlerer Sturm der Empoerung" entsteht bei einem Thema, das auch vom Standpunkt der ETHik betrachtet werden muss, und sofort auf fehlende rechtliche Grundlagen hingewiesen werden muss, deutet meiner Meinung nach auch darauf hin, dass auch (wissenschafts-) wirtschaftliche Ueberlegungen eine wichtige Rolle spielen. Leider wird Grundlagenforschung immer mehr wirtschaftlichen Gesichtpunkten unterworfen, waehrend angehende Wissenschaftler eigentlich eine ungenuegende rechtliche Bildung aufweisen. Ethische und wissenschaftlich korrekte Betrachtungsweisen muessen erlauben, dass manchmal eingestanden werden darf, dass trotz hoechster Bemuehungen aller Beteiligten diesmal kein Erfolg zu vermelden ist - dass aber gerade die Diskussion den Wissenschaftsprozess gefoerdert hat.