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Rubrik: Forum |
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krokodilstraenen an der eth krokodilstraenen an der eth |
Peter Troxler mit getoese mobilisiert die eth den "forschungsstandort schweiz" -- denn es ist ihr verboten worden, genmanipulierte pflanzen auf freiem feld auszusetzen. lauthals druecken die eth forscher ihre empoerung aus -- immerhin habe doch die fachkommission dem experiment einen persilschein ausgestellt. das buwal stuetze sich nicht auf wissenschaftliche, sondern (so wird in eth life mit genugtuung der tagesanzeiger zitiert) politische ueberlegungen. genau das ist es aber, was wir als buerger von einem bundesamt erwarten. dass wissenschaftler in ihrem forscherdrang gerne -- berechtigte wie unberechtigte -- bedenken dritter ignorieren und ihre (privaten) wertmasstaebe als allgemeingueltig weil "wissenschaftlich" proklamieren, das gehoert zum geschaeft. genauso gehoert es fuer ein bundesamt zum geschaeft, einen entscheid unter abwaegung wissenschaftlicher, wirtschaftlicher, politischer argumente zu faellen. dies ist dem buwal gelungen. gleich drei mitglieder der beratenden eidgenoessichen fachkommission fuer bio-sicherheit glauben jetzt, ein zeichen setzen zu muessen, indem sie aus der kommission austreten: das buwal habe sich ueber ihren entscheid hinweggesetzt, und schlimmer noch, bereits zum dritten mal. zeichen setzen wuerde aber auch bedeuten, sich zu ueberlegen, wie zeichen gelesen werden koennen. ein interpretationsvorschlag: die drei wissenschaftlerinnen sind es leid, projekte aus eigenem hause positiv zu beurteilen, wenn diese art undemokratischen einflusses nicht die gewuenschten resultate zeitigt. forschung hat es an sich, dass sie in gebiete vordringt, wo konsequenzen wissenschaftlichen handelns unbekannt und fuer den laien nicht zu beurteilen sind. forschung haette die aufgabe, dies offenzulegen und oeffentlich zu diskutieren. und forschung hat meines erachtens auch die aufgabe, sich an den politischen prozessen ueber die bewertung ihres eigenen tuns aktiv zu beteiligen -- nicht als expertin mit den insignien von "wissen ist macht", sondern als gleichwertige teilnehmerin in einer vielschichtigen, grundsaetzlich demokratisch orientierten gesellschaft. fuer diese art oeffentlicher diskussion ist allerdings die hierarchisch orientierte kultur des wissenschaftsbetriebs hinderlich. doch wer sagt denn, dass nicht auch wissenschaftlerinnen noch entwicklungspotenzial haben. | |
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