Dass sich Wissenschaftler an der ETH veranlasst sehen, indem sie "Split auf den Granit" skandieren, zu einem Sabotageakt aufzurufen, zeugt nicht nur von ausgepraegter Kommunikationslosigkeit, sondern auch von arroganter Verantwortungslosigkeit.

Fuer manche Menschen ist es sicher schwer, mit der Lebensauffassung Jugendlicher konfrontiert zu werden, welche einer fuer erstere so offensichtlich sinnlosen Beschaeftigung nachhaengen, wie jener, bei der sich letztere auf einem muskelkraftbetriebenen rollenden Brett unter freiem Himmel und auf glattem Boden erfreuen. Deshalb jedoch die Kommunikation zu meiden und Split auf bestimmten Flaechen der ETH verteilen zu wollen, zeugt jedoch nicht von besonderer Reife.

Radfaher werden sicher keine grosse Freude haben, wenn sie nach einer "zu eng" gefahrenen Kurve den Granit aus naechster Naehe bewundern und neben den Verletzungen die sie davontragen und welche in der Regel von blauen Flecken bis zu Oberschenkelbruechen reichen, auch noch ein paar hundert Franken wegen Paragraph 30 der Schweizer Verkehrsordnung, oder genauer gesagt, wegen nicht beherrschen des Fahrzeuges, hinlegen koennen. Ganz davon abgesehen koennte in diesem Fall gegen diesen Paragraph angefochten werden. Wohl nicht ganz ohne Erfolg, wenn sich die ETH dazu entschliessen wuerde, Split nur aus dem Grund auszubringen, um das Fortkommen von Rollmaterial durch kuenstlich erhoehte Gefahr zu unterbinden.

Aber ich wuerde nicht hier doktorieren, wuerde ich die ETH fuer so beschraenkt halten wie einige vereinzelte Leserbriefschreiber. Mit Spannung erwarte ich bereits den Aufruf zur Entwicklung geraeuscharmer Skateboards bzw. erste Testversuche von einigen innovativen Entwicklern, derer es an der ETH ja zuhauf geben soll.

PS: Natuerlich loest sich damit nicht das Problem der Beschädigungen. Aber auch fuer dieses finden sich sicher bessere Lösungen als die verzweifelten bis lächerlichen Vorschlaege in diesem Forum.

Thomas Siller