(fw) Die Photovoltaik (PV) setzt sich an der ETH zunehmend durch. Nachdem bereits auf dem neuen HCI-Gebäude eine PV-Anlage Strom für das ETH-Netz liefert, wurde nun vor wenigen Tagen eine ähnliche Installation auf dem HPT-Gebäude auf dem Hönggerberg in Betrieb genommen.

Ein Zeichen setzen

Die neue Anlage – sie wurde von der Firma Suntechnics Fabrisolar gebaut – besteht aus 96 Grossmodulen. Diese weisen einen hohen Wirkungsgrad von 17 Prozent auf und haben eine voraussichtliche Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren. Die Anlage erreicht eine Leistung von 20 Kilowatt; damit lässt sich ein mittlerer Jahresertrag von 19'000 Kilowattstunden erzielen. Dies entspricht dem Strombedarf von drei bis vier Einfamilienhäusern. In der Energiebilanz der ETH macht diese Strommenge zwar nur einen Topfen auf den heissen Stein aus. Doch mit der Anlage setze die ETH eben auch ein Zeichen, meint Wolfgang Seifert, Umweltbeauftragter der ETH.

Dass die PV-Anlage just auf dem HPT-Gebäude installiert wurde, hat seine guten Gründe. "Nicht jedes Gebäude eignet sich für ein solches Vorhaben", erklärt Seifert. Es braucht eine grosse Fläche, die nicht beschattet sein darf, und das Gebäude sollte in absehbarere Zeit nicht renoviert werden. Zudem braucht es einen elektrischen Anschluss in der Nähe, und das Dach muss eine ausreichende Tragfähigkeit aufweisen. "Alle diese Anforderungen erfüllte das HPT-Gebäude", erklärt Seifert. Für Ästheten beruhigend sein dürfte, dass die Anlage vom Erdboden aus nicht zu sehen ist.

Unterstützung vom EWZ

Die Kosten der Anlage belaufen sich auf knapp 200'000 Franken. Die Hälfte davon wurde mit Beiträgen aus dem Stromsparfonds des Elektrizitätswerks Zürich (EWZ) gedeckt. Die andere Hälfte wurde mit dem Umweltprozent des Infrastrukturbereichs Immobilien finanziert. "Mit diesem neuen Instrument können wir umweltfreundliche Vorhaben realisieren, für welche das reguläre Budget nicht ausreicht", erklärt Seifert. Neben der neuen PV-Anlage wurde mit dem Umweltprozent dieses Jahr eine 30-jährige Beleuchtungsanlage auf dem Hönggerberg ersetzt, die Wärmerückgewinnung in den sanierten Chemiealtbauten verbessert und die Beschaffung von zwei Toyota Prius unterstützt. Zudem soll an der ETH schon bald eine dritte PV-Anlage installiert werden. Auf dem Dach des neu renovierten CNB-Gebäude wird dann eine 16 kW-Anlage weiteren Strom fürs ETH-Netz liefern.