Herr Flückiger, warum hat Oerlikon Contraves Pyrotec Uran-Munition erprobt?

Die permanente Grundlagenprüfung neuer Wirkstoffe und Technologien gehört zu den ureigensten Aufgaben jedes Unternehmens. Ende der 60-er Jahre führte Oerlikon Contraves Pyrotec AG auf dem firmeneigenen Schiessplatz Ochsenboden (SZ) Schiessversuche mit uranhaltigen Testgeschossen durch, die auf einer im Ausland bereits verwendeten Technologie basierten. Die geforderte Wirkleistung entsprach nicht den Erwartungen. Auf die Fortführung der Versuche wurde verzichtet.

Wird jetzt eine allfällige Gefahr für die Mitarbeiter untersucht? Und wissen Sie, wohin die Munitionsrückstande gelangt sind?

In den letzten Tagen hat Munition mit abgereichertem Uran für Schlagzeilen gesorgt, unter anderem wurden auch die Tests auf dem Schiessplatz Ochsenboden thematisiert. Die Vielfalt der Informationen und ihre unterschiedliche fachliche Qualität haben mehr Fragen ausgelöst als beantwortet. Oerlikon Contraves Pyrotec AG wird deshalb in Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachstellen den Sachverhalt in ihrem Zuständigkeitsbereich detailliert abklären und über das Ergebnis dieser Untersuchung informieren.

Warum wurden die Versuche geheim gehalten?

Die vom "Sonntagsblick" suggerierte Geheimhaltung entspricht nicht dem effektiven Kontext. Dass die Tests nicht "an die grosse Glocke" gehängt wurden, hat vielmehr mit der Wahrung von Unternehmens-Knowhow und allfälligen Wissensvorsprüngen gegenüber der Konkurrenz zu tun.

Ein Artikel zur Problematik Uran-Munition ist in ETH Life zu finden unter: Uran-Munition: Gefahr droht nur vom Staub