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Publiziert: 20.03.2007 06:00

Vom Kauderwelsch zur Mehr-Sprach-Kultur
Überfordete Professoren?

Von Severin Hacker, ETH-Student und Vorstandsmitglied Jungfreisinnige des Kantons Zug

Herr Kleiser hat in seiner letzten Kolumne die zunehmende Anglisierung und Amerikanisierung der deutschen Sprache kritisiert. Herr Baschera hat dann noch hinzugefügt, dass diese „extreme Förderung der englischen Sprache“ der deutschen Sprache schaden werde. Beide wünschen sich eine Stärkung der deutschen Sprache an der ETH. Beide liegen natürlich falsch! Von einer „extremen Förderung der englischen Sprache“ kann überhaupt keine Rede sein. Niemand wird gezwungen in Englisch zu schreiben. Es sind vielmehr die Wissenschaftler und Studenten, die freiwillig in Englisch schreiben, weil sie darin Vorteile sehen.

Die Sprache ist ein sich ständig veränderndes Gebilde. Einmal war Latein die Wissenschaftssprache, heute ist es Englisch, morgen vielleicht Chinesisch. Selbst Deutsch war zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Naturwissenschaften verbreitet. Schliesslich sprechen die Wissenschaftler die Sprache der führenden Wissenschaftler ihrer Zeit. Darüber kann man sich ärgern oder nicht, es bleibt eine Tatsache. Daran wird auch Herr Kleisers lächerlicher Vorschlag einer Änderung der ETH-Richtlinie nichts verändern. Im Gegenteil, eine solche Änderung würde nur zu noch mehr Bürokratie führen.

Ich lasse mir jedenfalls von Herrn Kleiser und Co. nicht vorschreiben, was ich wie, wo, wann und in welcher Sprache sage, schreibe oder denke. Nicht ein einziges Mal! So funktioniert das nicht, meine Herren!

ETH, das war einmal wissenschaftliche Exzellenz und weltweiter Ruhm. Übrig geblieben ist eine verbohrte Professorenschaft, unfähig zur Exzellenz, unwillig zum Wandel und unwürdig für diese Institution. Wann wird die ETH endlich befreit von diesen Zögerern? Wieviele ETH-Präsidenten müssen noch geopfert werden, bis endlich etwas geschieht? Wann wird die ETH wieder zur strahlendsten Sonne des akademischen Fortschritts?





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