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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 03.02.2004 06:00

Google-Vize Urs Hölzle an der ETH
Googles Schweizer Connection

(nst) Die Stellenaussichten für diplomierte Informatiker waren schon besser, Arbeitslosigkeit ist angesichts der schleppend verlaufenden Konjunktur auch unter Informatik-Cracks nicht mehr selten. So ist es kein Wunder, wenn die Ankündigung, das weltweit führende Internet-Suchmaschinen-Unternehmen Google werde im Raum Zürich im Frühjahr 2004 sein europäisches Forschungszentrum gründen, in der Region für Begeisterung gesorgt hat.

Mit Urs Hölzle sitzt ein Schweizer mit an den Schalthebeln der laut NZZ "vielversprechendsten privaten Unternehmung im Silicon Valley". Eine besondere Verbindung besteht zwischen der ETH und dem ersten "Vice President Engineering" und heutigen Google-"Fellow": Hier hat er 1988 sein Informatik-Diplom gemacht, bevor es ihn an die University of California und später nach Stanford zog, wo er ab 1999 die technische Entwicklung von Google mitbestimmte.

Gestern Montag nahm Hölzle an einer Jobfair des Departments Informatik teil. Der Suche nach Kontakten zu viel versprechenden ETH-Informatik-Studierenden ging ein Vortrag im überfüllten ETH-Audimax voraus, wo Hölzle - ganz Kalifornier: in amerikanisch gefärbtem Englisch und betont locker und selbstironisch - über das Erfolgsgeheimnis von Google sprach. Die atemberaubende Zahl von täglich 200 Millionen Anfragen werde mit einfacher, günstig ab Stange gekaufter Hardware bewältigt, die mit Linux betrieben wird.

Nicht die Einzelkomponente garantiere Zuverlässigkeit - Ausfälle sind an der Tagesordnung -, sondern die Verteilung des Risikos, sagte Hölzle: Mittlerweile stehen rund 10'000 Maschinen in den Google-Rechenzentren, eine einzelne Anfrage wird zerstückelt und parallel von etwa 100 Rechnern bearbeitet. "Da ist es auch nicht so schlimm, wenn mal ein ganzes Data Center ausfällt, wie kürzlich geschehen. Gemerkt hat nämlich niemand etwas davon", meinte Hölzle lakonisch.


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Hielt gestern an der ETH Ausschau nach möglichen künftigen Mitarbeitern: Google-Manager und ETH-Absolvent Urs Hölzle. gross

Das Besondere an Google ist die so genannte "PageRank"-Technologie, welche Anfrageresultate nicht inhaltlich, sondern anhand ihrer Linkstruktur priorisiert. "It's not what you know, but whom you know", sagte Hölzle in seinem Vortrag.

Trotz dieses Wurfs seien noch viele Probleme ungelöst: So sei noch manches zu verbessern an der Qualität der Suche, an der Skalierbarkeit angesichts exponentiell wachsender Anfragezahlen, der Zuverlässigkeit der Systeme, beim Clustering oder der Trennung der Spam-Spreu vom Weizen nützlicher Sites. - Viel Arbeit für Spezialisten also. "In Europa gibts viele sehr gute Informatiker, die nicht in den USA arbeiten wollen. Gerade der Hochschulplatz Zürich muss sich da nicht verstecken", sagte Hölzle am Rande des gestrigen Anlasses. Er sei an der ETH, um flexible und motivierte Fachleute kennen zu lernen, die sich schwierigen Problemen widmen wollen. Die Chancen stehen gut, dass einige von ihnen demnächst in der laut Hölzle "mehrere Dutzend" Mitarbeitende zählen Zürcher Google-Zweigstelle arbeiten werden.


Literaturhinweise:
Aktueller "10-vor-10"-Bericht über Urs Hölzle an der ETH: www.sfdrs.ch/system/frames/news/10vor10/index.php
Website von Google Schweiz: www.google.ch
"ETH Life"-Bericht über Urs Hölzle vom 22.8.2001: www.ethlife.ethz.ch/articles/Google.html



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