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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 30.05.2006 06:00

Information zum 7. Forschungsprogramm der EU
"Grundlagenforschung wird neu unterstützt"

Letzte Woche informierte Euresearch Zurich, die gemeinsame Stelle der Universität Zürich und ETH Zürich für europäische Forschungsprogramme (1), über das siebte Forschungsrahmenprogramm der EU (FP7) (2), das mit einem Budget von 54 Milliarden Euro ausgestattet werden soll. Die Moderatorin des Anlasses, Sofia Karakostas, erläuterte ETH Life, was die Forschenden erwarten können.

Interview: Christoph Meier

Was sind die wichtigsten Neuerungen im siebten Rahmenprogramm?

Sofia Karakostas: Es wurde eine einfachere Struktur geschaffen. Es gibt die vier Hauptkomponenten "Cooperation", "Ideas", "People" und "Capacities". Damit finden sich Interessierte schneller zurecht. Mit den "Ideas" schufen die Verfasser des Programms eine Revolution, indem unter diesem Stichwort erstmals explizit Grundlagenforschung unterstützt wird. Neu ist auch, dass das neue Rahmenprogramm auf sieben statt vier Jahre ausgelegt ist, was natürlich das Gesamtbudget und den Beitrag der Schweiz erhöhen wird.

Was bedeutet das FP7 für die Forscher an der ETH?

Die Förderung der Grundlagenforschung ist sicher auch für die hiesige Hochschule ein Vorteil. Speziell ist noch, dass unter der Komponente "Cooperation", welche für die Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeiten steht, erstmals Forschung zu "Security and Space" unterstützt wird. Das ist interessant für die ETH-Sicherheitsforscher.

Die Informations- und Kommunikationstechnologie wird finanziell am stärksten gefördert. Profitiert da die Schweiz speziell, da sie sich bereits im FP6 überproportional an diesem Bereich beteiligt hat?

Die ETH hatte im sechsten Rahmenprogramm ihre grösste Beteiligung in diesem Bereich und wird sich als starke Playerin wahrscheinlich an vielen entsprechenden Projekten beteiligen. Der Forschungsplatz Zürich könnte aber auch mit seinen starken Lebenswissenschaften (Life Sciences) überproportional vertreten sein.

Welche Bedeutung besitzen die europäischen Technologie-Plattformen im Rahmenprogramm ?

Diese Netze, welche die Industrie mit der Wissenschaft geknüpft hat, werden nicht durch Gelder im Rahmenprogramm unterstützt. Sie liefern aber Ideen, in welchen Gebieten die Forschung durch die EU gefördert werden soll. Zudem entstehen auf diesen Plattformen Forschungsprojekte, welche die Unterstützung innerhalb des 7. Rahmenprogramms erhalten können.


Im neuen siebten Forschungsprogramm der EU wird auch die Grundlagenforschung unterstützt. Euresearch Zurich, die gemeinsame Stelle der Universität Zürich und ETH Zürich für europäische Forschungsprogramme, unterstützt Wissenschaftler bei Forschungsprojekten im europäischen Rahmen. (Bild: Euresearch Zurich)

Das Schweizer Parlament hat dem Assoziationsabkommen zum FP7 noch nicht zugestimmt. Was würde eine Ablehnung desselben Ende dieses Jahres bedeuten?

Das wäre eine Katastrophe. Viele Teile des Programms wären für Schweizer nicht mehr zugänglich. Beispielsweise würden alle "People"-Projekte, die der Förderung von Einzelpersonen dienen, wegfallen. Die Forscher hierzulande könnten auch nicht mehr die Führung von Projekten übernehmen, was insbesondere für die ETH schade wäre. An der ETH besteht ein grosses Potenzial zur Projektkoordination. Damit verknüpft wäre wahrscheinlich ein kleinerer Rückfluss der Gelder. Momentan ist es nämlich so, dass 100 Prozent des Beitrages der Schweiz an das 6. Rahmenprogramm als Unterstützung zurückfliesst. In Zukunft besteht mit guten Eingaben sogar die Chance, mehr als 100 Prozent zu erreichen.

Beachten sollte man zudem, bevor man Nein sagt, dass ein Zurück zum Status von einer Beteiligung an Einzelprojekten für die EU kaum eine Option darstellt. Denn die Assoziierung ist Teil der bilateralen Verträge 1.

Gibt es bereits Wünsche an ein mögliches Folgeprogramm FP8?

Erwünschte Verbesserungen wurden bereits vom sechsten zum siebten vollzogen. Unter anderem kam man davon weg, nur grosse Projekte mit zum Teil 40 bis 60 Projektpartnern zu unterstützten, sondern es werden wieder vermehrt auch kleine mit 5 bis 15 Beteiligten gefördert. So bleibt eigentlich nur der Wunsch, dass es nochmals ein weiteres Rahmenprogramm geben wird.


Fussnoten:
(1) Euresearch unterstützt Forschende bei der Vorbereitung, Eingabe und beim Management europäischer Forschungsprojekte und informiert sie über offene Ausschreibungen in ihrem Forschungsgebiet.: www.euresearch.ethz.ch/
(2) FP7 Website: http://cordis.europa.eu.int/fp7/



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