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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 18.03.2005 06:00

Politischer Durchbruch für ein VSETH-Anliegen
Neuer Studienkalender ab 2007

(nst) Studierende und Professoren müssen umdenken. An allen Hochschulen der Schweiz beginnt ab dem Jahr 2007 das Wintersemester bereits in der Kalenderwoche 38, das heisst Mitte September. Darauf haben sich laut einer Medienmitteilung von gestern Donnerstag die Rektorenkonferenzen der Universitäten (CRUS), der Fachhochschulen (KFH) und der Pädagogischen Hochschulen (SKPH) geeinigt. Entsprechend vorverlegt werden auch die weiteren Termine: Das Wintersemester wird bis Weihnachten dauern. Und das darauf folgende Sommersemester wird neu Mitte Februar beginnen (KW 8) und bis Ende Mai dauern.

Diese Massnahme stelle einerseits „einen entscheidenden Schritt in Richtung gemeinsamer Hochschullandschaft Schweiz dar“, schreibt die CRUS. Mit der schweizweiten Einführung gestufter Studiengänge mit Bachelor und Master-Abschluss sei der Weg für diese Harmonisierung vorgezeichnet worden. Aber erst die Anpassung der Termine ermögliche nun die praktische Zusammenarbeit unter den Hochschulen. Auf der anderen Seite passe sich die Schweiz mit dem Entscheid ans europäische Umfeld an.

Anstoss durch den VSETH

„Der Entscheid der CRUS freut uns sehr“, sagt auf Anfrage von ETH Life Mauro Pfister, Mathematik-Student und Vorstand für Hochschulpolitik im Verband der Studierenden der ETH Zürich (VSETH). Mit der Anpassung des akademischen Kalenders an den europäischen Durchschnitt würden die Hochschulen einen langjährigen Missstand anpacken. „Der VSETH hat das Thema bereits Anfang des Jahres 2004 aufgegriffen und in den hochschulpolitischen Gremien der Schweiz auf die Agenda gebracht“ (1), hält Pfister fest, „insofern sind wir heute doch stolz darüber, den Anstoss für diesen wichtigen hochschulpolitischen Schritt gegeben zu haben.“


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Die Vorverlegung der Semesterdaten räumt das grösste Hindernis für die studentische Mobilität aus dem Weg. Studierende, die ins Ausland möchten, können dies jetzt tun, ohne den Beginn des Semesters an der Gast-Uni zu verpassen. „Doch die Umsetzung der Umstellung wird dem Rektorat einige Knacknüsse bescheren“, gibt das VSETH-Vorstandsmitglied zu bedenken. Der VSETH werde aktiv mithelfen, diese möglichst reibungsfrei im Sinne der Studierenden zu gestalten.

Weitere Hürden für Mobilität

Für eine echte Mobilität seien aber noch mehr Hürden zu überwinden. Denn die Studienpläne der ETH-Bachelor-Studiengänge seien im Allgemeinen zuwenig im Geist von „Bologna“ strukturiert. „Es fehlen trotz des Bekenntnisses zum internationalen Austausch weitgehend der modulare Aufbau und die Möglichkeit, sich Leistungen anderer Hochschulen einfach anerkennen zu lassen“, erklärt Mauro Pfister.


Mit Couchepin zufrieden

(nst) Auch mit dem hochschulpolitischen Positionsbezug von Bundesrat Couchepin im Rahmen eines Interviews im „Tages-Anzeiger“ von gestern Donnerstag (2) zeigt sich der VSETH zufrieden. Der Bildungsminister ist gegen eine Erhöhung der Studiengebühren auf 5000 Franken, wie sie von Teilen der Wirtschaft gefordert wird. „Wir begrüssen, dass Bundesrat Couchepin eine Revolutionierung des Systems mit Darlehen ablehnt. Dringend notwendig ist aber ein verbessertes Stipendienwesen, welches eine allfällige Erhöhung flankieren könnte – und genau hierfür spricht sich Couchepin ja aus“, sagt Mauro Pfister vom VSETH. Der Bildungsminister erteile überdies der erstmals von ETH-Ratspräsident Alexander Zehnder formulierten Forderung nach Zulassungsbeschränkungen eine klare Absage.




Literaturhinweise:
Zu den hochschulpolitischen Forderungen des Wirschaftsverbands economiesuisse vgl. den"ETH Life"-Bericht vom 9.2.2005: „Mehr Wettbewerb für Unis“: www.ethlife.ethz.ch/articles/econunivgl.html
Zu den Vorschlägen des Think-Tanks Avenir Suisse, die Studiengebühren zu erhöhen vgl. den "ETH Life"-Bericht vom 4.11.2003: „Plädoyer für höhere Studiengebühren“: www.ethlife.ethz.ch/articles/avenirtuition.html
"ETH Life"-Interview zum Thema Studiengebühren mit einem VSETH-Vorstandsmitglied vom 28.10.2003: „Vorschlag ist unrealistisch“: www.ethlife.ethz.ch/articles/studiengebhuesler.html

Fussnoten:
(1) Vgl. dazu den "ETH Life"-Bericht vom 16.2.2004: „Stolpersteine für die Mobilität“: www.ethlife.ethz.ch/articles/pruefungstermine.html
(1) Vgl. dazu den entsprechenden Bericht im Tages-Anzeiger: www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/479330.html



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