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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 22.09.2006 06:00

Erste Idea League Summer School
Inspiration auf dem Berg der Wahrheit

Am vergangenen Freitag ging die erste Summer School der Idea League zu Ende. Das Centro Stefano Franscini bildete die perfekte Kulisse für die internationale Zusammenkunft von Nachwuchsforschenden und Experten.

Peter Rüegg

Einst kamen Selbstversorger, Künstler und Nudisten auf den Monte Verità oberhalb von Ascona, und suchten eine neue Lebensform. In der Woche vom 18. bis 22. September kamen Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die im Rahmen der ersten Idea League Summer School (1) eine Woche lang diskutierten, was sie über Biotechnologie und Bioingenieurwissenschaften und deren Anwendung in der Medizin fanden. In die bewegte Geschichte des Bergs der Wahrheit wird dieser Anlass vielleicht nur als weiterer wissenschaftlicher Kongress eingehen, aber in der jungen Geschichte der Idea League ist er ein wichtiger Eintrag. Mit der Summer School, die nach fünf intensiven Tagen im Centro Stefano Franscini (2) zu Ende ging, wurde dieser Hochschulverbund auch für den akademischen Mittelbau greifbar.

Vorbereitung dauerte zwei Jahre

65 Nachwuchsforscherinnen und -forscher sowie Professorinnen und Professoren nahmen am 5-tägigen Kongress teil, zwei Drittel davon stammten von den fünf Idea League-Partnern ETH Zürich, Imperial College London, TU Delft, RWTU Aachen und Paris Tech, ein Drittel von weiteren europäischen und nordamerikanischen Universitäten. Mit 20 Vertreterinnen und Vertretern stellte die ETH Zürich den Hauptharst an Teilnehmenden. Zehn davon hielten Vorträge. Das Spektrum an Referaten war dem Oberthema entsprechend sehr breit und reichte von biologischen Trägermaterialien, die in der regenerativen Medizin eingesetzt werden, über die neu bestimmten Festhaltemechanismen von E.coli-Bakterien bis hin zu bildgebenden Verfahren bei der Untersuchung von den in Zellmembranen eingebetteten Proteinen.

Knapp zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen für die Summer School, die ein Organisationskomitee um Markus Aebi, Professor am Institut für Mikrobiologie, und Viola Vogel, Professorin für Biologisch ausgerichtete Materialien, sowie Silvia Weber und Jacques Laville vom Institut für Mikrobiologie auf Anfrage des Rektorats geleistet haben. Neben dem Organisationskomitee bestand auch ein wissenschaftliches Komitee, dem neben Aebi und Vogel ETH-Professor Martin Fussenegger, Tony Cass, Imperial College, Lothar Elling, RWTH Aachen und Wilfried Hagen von der TU Delft angehörten.

Familiärer Rahmen

Mit dem Resultat ihrer Bemühungen war Markus Aebi in der Halbzeit der Summer School zufrieden. Die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sei gerade richtig. „Für mehr Leute hätte es hier kaum Platz.“ Zufrieden war er auch mit dem wissenschaftlichen Programm. Um einen hoch stehenden Kongress bieten zu können, seien Idea-League-Vertreter und „externe“ Referentinnen und Referenten eingeladen worden.

„Die Summer School ist sehr inspirierend“, fasste Viola Vogel ihre ersten Eindrücke zusammen. Die eingeladenen Referenten seien Kapazitäten, zu denen die Doktorierenden dank dieses Anlasses Kontakte bilden könnten. „So können die Doktoranden ein Netzwerk aufbauen, was bisher sehr gut funktioniert hat“, sagte sie.


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Dank der Summer School kommen Experten miteinander ins Gespräch: Samuel Stupp, Katharina Maniura und Viola Vogel (Bild: J. Laville) gross

Auch Jacques Laville lobte den guten Geist der Summer School. Der Rahmen sei familiär. Nach wenigen Stunden hätten sich die Doktorierenden untereinander bereits gekannt. „Die Stimmung ist super, das Thema genial."

Wissenschaftlicher und sozialer Austausch

„Die Summer School bietet eine gute Möglichkeit, um sich ein Netzwerk aufzubauen“, schätze auch Postdoc Chris Johnson vom Imperial College London, der zum ersten Mal an einer Summer School teilnahm. Der Austausch mit Fachkollegen aber auch mit Leuten aus anderen Bereichen sei wichtig. Nicht zuletzt habe ihm die Teilnahme die Möglichkeit geboten, vor der Summer School Zürich kennenzulernen.

Doch Kontakte wurden nicht nur auf Doktoranden-Stufe geknüpft. Referentin Katharina Maniura von der Empa sagte, dass die Doktoranden im Rahmen eines solchen Anlasses mutiger seien und einfacher den Kontakt zu den Experten aufnehmen könnten. Der Austausch sei für sie selbst ebenfalls stimulierend. „Ich kann auch von Doktoranden etwas lernen.“

Auf der Suche nach Talenten

Etwas, das auch Samuel Stupp, Professor für Materialwissenschaften und Chemie von der Northwestern University (3), bestätigte. Er war einer der ganz grossen Forscher an der Idea League Summer School. „Scientific American“ hob ihn 2005 auf den Schild der wichtigsten 50 Wissenschaftler. Er lobte die Summer Scool als hervorragende Möglichkeit mit Doktoranden ins Gespräch zu kommen – auch um auf Talente aufmerksam zu werden. An einem normalen Kongress sei dies einfach nicht möglich, weil sich die bestandenen Wissenschaftler nur untereinander austauschen und die kleinen Fische nicht wahrnehmen würden.

Trotz der positiven Stimmung steht nicht fest, ob es eine zweite Auflage der Idea League Summer School gibt.


Fussnoten:
(1) Programm und Ablauf: http://summerschool.idealeague.ch/
(2) Website des CSF: www.csf.ethz.ch
(3) Website Stupp Laboratory: http://stupp.northwestern.edu/vitae/index.html



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