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Rubrik: Campus Life
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Publiziert: 18.04.2007 06:00

Science City als Modellfall für Hochschulcampus
Leuchtturm der Nachhaltigkeit

Am Dienstag informierte die ETH ihre Angehörigen und die Medien über den Stand von Science City. Ein spezielles Augenmerk wurde darauf gerichtet, wie der Hochschulcampus zu einem Modellfall für Nachhaltigkeit werden kann, beispielsweise durch Verwendung eines dynamischen Erdspeichersystems.

Christoph Meier

„Science City wird ein Leuchtturm der Nachhaltigkeit.“ Zu diesem Fazit kam Walter Steinmann, Direktor des Bundesamtes für Energie, am Ende der Medienkonferenz im entstehenden Information-Science-Lab-Gebäude gestern auf dem Hönggerberg. Und Aufbruchstimmung signalisierte nicht nur diese Aussage und die Umgebung, sondern auch – und das trotz der bereits mehreren Jahren, die das Projekt läuft – die ETH-Verantwortlichen von Science City (1). Sie hatten den Stand der Dinge aufgerollt und über anstehende Projekte informiert.

Projektleiter Michael Salzmann wies darauf hin, dass die Forschenden das von Branco Weiss massgeblich finanzierte Gebäude, in dem die Medienorientierung stattfand, im Frühjahr 2008 beziehen können. Im gleichen Jahr werden die nächsten Etappen bezüglich Infrastruktur mit dem Sport Center und der Life Science Platform begonnen. Letztere umfasst ein Labor- und Forschungsgebäude mit integrierter Kleintierhaltung, also Stallungen für Versuchstiere wie Mäuse oder Ratten.

Etwas weiter in der Zukunft liegen die Pläne für ein Student Housing und Akademisches Gästehaus, wobei die Architekturwettbewerbe dafür bereits dieses Jahr laufen. Noch keine konkrete Daten liegen für das Lern- und Begegnungszentrum/Bibliothek und die Corporate Embassies, die Firmen den direkten Zugang zu Wissenschaftlern ermöglichen sollen, vor. Der Kontakt zur Wirtschaft wird aber bereits mit dem Treffpunkt Science City verstärkt, der im neuen Programm unter anderem über Spin-Offs und Start-Ups informiert.

Energiekonzept für den gesamten Campus

Ein wichtiges Anliegen, das sich die ETH für Science City auf die Fahnen geschrieben hat, ist die Nachhaltigkeit. Es genüge nicht, so Gerhard Schmitt, ETH-Vizepräsident für Planung und Logistik, dass das HIT-Gebäude dem Minergie- und das Sportgebäude dem Minergie-Eco-Standard entsprächen. Man brauche ein beispielhaftes Energiekonzept für den gesamten Campus. Ziel dabei sei, den Kohlendioxid-Ausstoss um mindestens 50 Prozent zu reduzieren und die Emissionen unter die Forderungen der 2000-Watt-Gesellschaft zu bringen.


Life Science Platform

Die ETH Zürich beabsichtigt den Ausbau der Life Science-Forschung. In Science City soll dafür bis im Jahr 2011 ein neues Labor- und Forschungsgebäude mit integrierter Labortierhaltung erstellt werden. Für diese Life Science Platform schrieb die ETH Zürich 2006 einen Wettbewerb aus. Aus 23 Bewerbern wurden in einer Präqualifikation sieben Teams ausgewählt und zum Wettbewerb eingeladen. Diese Projekte sind nun ab Donnerstag dem 19. April bis zum 15. Mai in einer Ausstellung im Foyer des HIL-Gebäudes auf dem Hönggerberg zu sehen.

Aufgrund seiner überzeugenden inneren Organisationsstruktur wurde das Projekt „Nezumi“ vom Generalplanerteam Burckhardt+Partner AG, Basel und Zürich, als Siegerprojekt ausgewählt. Dem Siegerteam ist es gemäss der Jury gelungen, ein Laborgebäude ohne langen Mittelkorridor, dafür mit direktem Bezug der Arbeitsbereiche zu einem zentralen Aufenthaltsbereich zu entwickeln. Diese räumliche Konstellation unterstütze den kommunikativen Aspekt der Life Science Platform.




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Der ETH-Vizepräsident Gerhard Schmitt erläutert den ETH-Angehörigen die Zielvorgaben für die Energiewerte von Science City. gross

Ein wichtiges Element dabei sei die Realisierung eines dynamischen Erdspeichersystems im Jahre 2008, erläuterte Schmitt. Von den verschiedenen getesteten Varianten habe dieses bezüglich Nachhaltigkeit am besten abgeschnitten. Sind die Baukosten mit 11.5 Millionen hoch, werden sie durch das geschätzte, jährliche Einsparungspotenzial von 1.5. Millionen gegenüber den heutigen Energiekosten relativiert.

Hin zu neuen Nachhaltigkeitsstandards

Das Nachhaltigkeitspotenzial von Science City soll aber noch weiter ausgeschöpft werden. In einem internationalen Wettbewerb legten 16 Teams ihre Ideen dazu dar. Drei Projekte, deren Vertreter auch an der Medienkonferenz anwesend waren, empfiehlt die Jury zur Weiterbearbeitung. Dabei handelt es sich um die Arbeiten von Studierenden der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau, eines Teams des Instituts für Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Fachhochschule Winterthur sowie eines Teams der drei Planungsunternehmen Feld4, sa_partner und Thomas Bürki GmbH. Das letzte Team äusserte beispielsweise die Idee, dass Science City mit einer Seilbahn mit dem Industriequartier in Zürich West verbunden wird.

So vage gewisse Ideen noch sein mögen, die Erkenntnisse aus dem Energiekonzept und dem Wettbewerb will die ETH Zürich in den kommenden Jahren sowohl in Science City wie auch an ihrem Standort im Zentrum umsetzen. Zudem beginnt sie, zusammen mit der Yale University in den USA, der University of Cambridge in England und der Australian National University in Canberra, einen internationalen Standard zur Definition nachhaltiger Hochschulgebiete zu erarbeiten. Die Kick-off Konferenz zur Etablierung des Netzwerks findet bereits vom 25-27. April 2007 statt.

Alles zusammen wird, so nochmals Walter Steinmann, dazu führen, dass der Nachhaltigkeits-Leuchtturm Science City bis über die Grenzen der Schweiz strahlen wird.


Fussnoten:
(1) Science City: www.sciencecity.ethz.ch/



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