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Ein Fall von Forschungsbehinderung Forschungsbehinderung |
Von Cesare Gessler Stellungnahme zum Artikel „Ein Fall von Forschungsbehinderung“, ETH-life erschienen 05.02.2003, 06:00, Modifiziert 05.02.2003, 09:49. Ich hoffe, dass Herr Sautter sich nicht wirklich in der Art geäussert hat, wie es ETH-life publiziert hat. Stinkbrand (Tilletia caries) wird in vielen Ländern mit Fungiziden bekämpft, den sogenannten Beizmitteln (Herbizide haben keine Wirkung auf Pilze sondern auf Pflanzen!). Die Bekämpfung ist höchst effizient, sobald gebeiztes Saatgut verwendet wird, entstehen keine Verluste. Da das Mittel nur auf Saatgut angewendet wird, sind die Kosten der Beizung niedrig und die Mittel kaum umweltbelastend. Beizung verhindert nicht nur Stinkband, sondern auch eine Reihe anderer saatgutbürtiger Krankheiten. Die Phytopathologen erwarten wieder ein vermehrtes Auftreten des Stinkbandes auch in Ländern wie der Schweiz, Deutschland, Dänemark usw., da die biologische Produktion keine konventionellen Fungizide einsetzen darf. Zurzeit werden aber verschiedene Alternativen geprüft (Heisswasserbeize, Molke, Senfextrakte), zum Teil mit recht gutem Erfolg. Es ist daher nicht nachvollziehbar, woher die Meinung stammt, dass der Bekämpfungserfolg der Beizmittel mässig ist. Fragwürdig ist auch der Satz „Für einen grossen Ernteverlust – immerhin ein Drittel pro Jahr – ist der Stinkbrand verantwortlich.“ Tatsache ist, dass in Ländern, in denen keine Beizung möglich ist, effektiv Verluste entstehen, wobei diese nicht beziffert werden können und je nach Angaben stark schwanken. Woher stammen diese Angabe im Artikel? Sind es eventuell Daten aus einem Versuchsfeld? Die Formulierung „Denn Untersuchungen der Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft im deutschen Braunschweig zeigten, dass auch in Europa keine sporenfreien Proben erhältlich sind (1)“ hat nichts mit Verlusten zu tun. Sie zeigt einfach, dass die Sporen sehr weit verbreitet und verteilt werden, dass aus einer oder weniger Ähren mit Befall Millionen von Sporen freigesetzt werden können und dass die Nachweismethoden (PCR) äusserst empfindlich sind. Cesare Gessler, Phytopathologie, Inst. Pflanzenwissenschaften . Besten Dank für den Hinweis. Das Wort "Herbiziden" wurde durch "Fungiziden" ersetzt. (red) | |
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