Bevor ein Auto in Produktion geht, wird der Design gründlich auf Probleme untersucht, welche die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen können.

Gelangen doch mangelhafte Autos in den Verkauf, dann erfolgt durch den Hersteller eine Rückrufaktion, und ein Fachmann korrigiert den Mangel auf Kosten des Herstellers. Es wird nicht verlangt, dass der Autohalter die Reparatur selbst vornimmt.

Ein Autohersteller könnte es sich nicht leisten ein Modell im Umlauf zu bringen, bei dem alle 3 Monate eine Rückrufaktion notwendig wäre, weil ein Fehler entdeckt wird, der zu Massenkarambolagen führen kann.

Solange die Softwareindustrie selbst ein mangelndes Bewusstsein in Sachen Sicherheit an den Tag legt, ist es meiner Meinung nach ein Hohn, wenn dieses Bewustsein vom Anwender verlangt wird. Es ist ein Witz, wenn man beim Design der Software unüberlegt Nettigkeiten, wie das versenden von Programmen per E-Mail erst einbaut, um hinterher dem Benutzer zu sagen, Du musst solche Mails ignorieren.

Wie widersprüchlich die Lage ist, zeigt auch das Beispiel des Internet Explorer und des Windows Update. Ändere ich im Internet Explorer die Sicherheitseinstellung von Mittel auf Hoch, werde ich, beim nächsten holen der neuesten Sicherheitsflicken, mittels Windows Update, aufgefordert, die Sicherheitseinstellung wieder zurückzuschrauben.

Ebenfalls widersprüchlich sind manche Telebanking-Anwendungen. Man denkt, dass die Fachleute im Bankwesen sich der Sicherheitsproblematik weit mehr bewusst sind als PC-Anwender. Dennoch funktionieren die meisten Telebanking Anwendungen nicht mehr, wenn ein sicherheitsbewusster Anwender, in seinem Webbrowser, JavaScript ausgeschaltet hat. Es wird von ihm verlangt, seinen PC in einem weniger sicheren Modus zu versetzen.

Was dagegen die Haftung angeht, so sind Kreditkarten- und Telebankingverträge heute schon so formuliert, dass im Falle ein Cracker die Eingaben eines Benutzers auf dem PC abfangen könnte, der Anwender selbst den Schaden tragen muss.