Ich wuerde gerne mit jemandem wetten, dass die Idee, eine gesamte akademische Institution wie die ETH auf ein einheitliches Webdesign zu verpflichten, von vorneherein zum - meiner Ansicht nach verdienten - Scheitern verurteilt ist. Das mag bei einer Firma funktionieren, wo der Webauftritt zentral generiert wird. An der ETH bestimmt nicht. Ein kurzer Blick auf die im Artikel zitierten Uni-Webseiten zeigt, dass es auch dort offenbar mit der Einheitlichkeit _nicht_ besonders gut klappt und auch Herrn Probalas Behauptung, jede groessere Institution habe einen einheitlichen Webauftritt, kann ich nicht nachvollziehen. Hat schon mal jemand einen Blick auf die Webseiten des MIT geworfen, mit dem sich die ETH immer wieder gerne vergleicht?

Ein Blick auf die vielen Departements-Homepages an der ETH offenbart eine grosse Vielfalt an Ideen von einfachsten Webseiten bis zu raffinierten Konstrukten. Gemeinsam ist allen, dass es ganz offenbar nirgends darum ging "sich kuenstlerisch auszuleben". Diese Aussage von Herrn Korosec halte ich fuer beleidigend fuer alle Personen, welche Arbeit und Ideen in diese Webseiten gesteckt haben.

Warum hat dieser Freiraum an der ETH keinen Platz mehr? Jedes Departement, jedes Institut und jede Professur repraesentiert einen anderen Ausschnitt der Wissenschaft und eine andere Sicht der Welt. Warum soll sich das nicht auch im Internet-Auftritt wiederspiegeln duerfen?

Haette die CC eine Idee praesentiert, welche gewisse Rahmenelemente vorschreibt und URL- und Strukturvorgaben macht, den eigentlichen Webauftritt aber den Einheiten ueberlaesst, waere das zu diskutieren gewesen, denn dass solche Elemente die Navigation erheblich erleichtern koennen (!) ist unbestritten. Aber _alles_ ueber einen einzigen Leisten schlagen zu wollen wird und darf nicht funktionieren. Soviel Hoffnung setze ich jedenfalls auf die "kuenstlerischen Selbstverwirklicher" an der ETH.

Frank Thommen, D-INFK