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Rubrik: Forum |
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Forscher als domestizierte Anarchisten "Forscher als domestizierte Anarchisten“ von Dieter Imboden |
![]() Von Heinrich Frei Anarchisten verweigerten die Produktion von Kriegsmaterial Dieter Imboden ist überzeugt, die meisten Forscher seien ein Stück weit Anarchisten. „Ein Anarchist akzeptiere keine Macht, die auf Strukturen basiert, welche vom Staat, von der Wirtschaft, der Kirche oder der eigenen Hochschule geschaffen worden sind“, schreibt Imboden. Leider ist es so, dass die ETH sehr wenig mit Anarchismus zu tun hat. Die Anarchisten riefen seit eh und je zur Kriegsdienstverweigerung auf, während die ETH Offiziere ausbildet. Anarchisten wie Rudolf Rocker stellten auch die Idee des verantwortlichen Produzierens in den Vordergrund und die sofortige Umstellung der Rüstungsindustrie auf die Herstellung von zivilen Gütern. Rudolf Rocker betonte auf der Reichskonferenz der Rüstungsarbeiter 1919 in Erfurt, dass Frieden nicht durch Friedenskongresse kommen werde, sondern nur durch die direkte Aktion der Arbeiter und Ingenieure selbst, indem sie Rüstungsproduktion und den Transport von Waffen verweigern und die Anfertigung jedes Kriegsmaterials prinzipiell unterbinden. Dagegen bilden die Professoren der ETH Ingenieure, Physiker und Chemiker aus, die zum Teil später für die Rüstungsindustrie arbeiten. Nach dem Studium arbeiten ETH-Absolventen dann bei Firmen wie Oerlikon-Contraves, heute im Besitze des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, bei der Mowag, heute im Besitze des amerikanischen Rüstungsgiganten General Dynamics, bei der Ruag, den Rüstungsbetrieben des Bundes, bei der Hartchrom AG in Steinach, bei Pilatus AG in Stans, bei der Crypto in Steinhausen, bei Vectronix AG in Heerbrugg, bei Siemens AG Schweiz, usw. usw., bei Firmen die Kriegsmaterial herstellen und exportieren. An der ETH hörten die Ingenieure, Physiker und Chemiker vermutlich nie etwas von Anarchisten die Nein sagten zur Rüstungsproduktion und zum Militär. | |
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