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Publiziert: 25.02.2004 06:00

Flut von Kleinwaffen

Von Heinrich Frei

Die Flut von Kleinwaffen und Schweizer Waffenexporte: Die Mitverantwortung der Ingenieure der ETH

Die Studierenden und die Mitarbeiter und die Professoren der ETH dürfte es interessieren, dass Amnesty International, Oxfam International und das International Action Network on Small Arms (IANSA) eine internationale Kampagne gegen die Seuche der Kleinwaffen gestartet hat. Kleinwaffen fordern weltweit mehr Opfer als Bomben und Granaten. Auch die Schweiz exportiert Kriegsmaterial, auch Kleinwaffen, die in den letzten Jahrzehnten immer wieder in Konflikten zum Einsatz kamen. Von 1975-2003 wurden von Helvetien, nach der offiziellen Aussenhandelsstatistik, für 11,154 Milliarden Franken Rüstungsgüter exportiert. Diese Exporte gingen zu einem grossen Teil nach Staaten die Krieg führten, wie die USA, an Länder, die Menschenrechte mit den Füssen traten, wie die Türkei, in Spannungsgebiete, in den Nahen Osten unter anderem. Schweizer Ingenieure, die an Fachhochschulen und auch an der ETH ausgebildet wurden, konstruierten Kriegsmaterial: Kanonen, Raketen, Flugzeuge, Minen, Granaten, Clusterbomben, Panzerwagen, Sturmgewehre, Handgranaten usw. Schweizer Ingenieure, auch der ETH, halfen mit diese Kriegsmaterialexporte in den letzten Jahrzehnten zu entwickeln und zu produzieren. Sie tragen den auch eine gewisse Verantwortung, was mit all diesen exportierten Rüstungsgütern angerichtet wurde und noch wird.

Small Arms Survey: 639 Millionen Kleinwaffen im Umlauf

Laut dem Report „Small Arms Survey 2001“ sollen heute weltweit 639 Millionen Kleinwaffen im Umlauf sein. 1'135 Fir­men in 98 Ländern produzieren solche Waffen. Fast 60 Prozent dieser Feuerwaffen befinden sich in den Händen von Zivilpersonen, wird geschätzt. Wenigstens 16 Milliarden Stück scharfe Patronen wurden allein im Jahr 2001 für diese Feuerwaffen produziert – das sind mehr als zwei, potentiell tödliche, militärische Geschosse für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auf diesem Planeten.

Jeden Tag leben Millionen von Frauen, Männern und Kinder in Angst vor Feuerwaffen. In jeder Minute wird ein Mensch getötet, über 500'000 im Jahr. Waffen sind ausser Kontrolle, wie Amnesty International und Oxfam International in ihrem Report „Shattered Lives“ schreiben, nicht nur bei den Gangs in Rio de Janeiro und Los Angeles, im Bürgerkrieg in Liberia und Indonesien

Schweizer Export von Hand- und Faustfeuerwaffen

Auch die Schweiz hilft leider immer noch mit, diese Flut von Kleinwaffen auf der Erde zu vergrössern. Im Jahr 2002 exportierte die Schweiz für 16'253'254 Franken Hand- und Faustfeuerwaffen jeglichen Kalibers, inkl. Maschinenpistolen und Bestandteile für solche Waffen. 2003 umfasste diese Position der Ausfuhr 14'085'548 Franken. Die Munition für diese Kleinwaffen ist diesen Beträgen nicht enthalten, sie wird in der Statistik des Staatssekretariates für Wirtschaft (SECO) nicht separat ausgewiesen.





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