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Publiziert: 05.03.2004 06:00

„Welcome tomorrow!"
Immer mehr dicke Kinder

Heinrich Frei, Breitenlooweg 7, CH-8047 Zürich Tel. 0041 1 491 19 73 E-Mail: heinrich-frei@bluewin.ch

Leserbrief “Immer mehr dicke Kinder”(1)

Fernsehen macht dick und dumm

Jeder Schweizer soll pro Tag im Durchschnitt 146 Minuten Fernsehen, also zwei Stunden und 26 Minuten. Vier- bis Sechsjährige sollen 51 Minuten pro Tag vor dem Kasten, sieben- bis neunjährige 55 Minuten und zehn bis zwölfjährige 93 Minuten.

Diät-Spezialisten in den USA sehen einen "direkten Zusammenhang zwischen den Stunden, die die Kinder vor dem Fernseher verbringen, und den Pfunden, die sie an sich herumschleppen". Die Werbespots des TV in den USA, bei denen es vor allem um Schokolade, Bonbons, Sirup, Chips, Kekse und Fast-food Sandwiches geht, machen die Kinder zu Vielfrassen. Pro Jahr werden die Kinder, mit 40'000 Werbespots, vor allem zum Fressen animiert.

Nicht zu vergessen ist: Ein Kind, das jeden Tag mehrere Stunden vor dem TV Kasten hockt, hat natürlich auch zu wenig Bewegung, was auch dick macht. Verantwortungsvolle Eltern verzichten auf einen Fernsehapparat. Zwei Bekannte von mir haben dies ohne Probleme gemacht. - Doch dies sind Ausnahmen. Bei anderen Freunden hat es in der Stube einen Kasten, im Zimmer der achtjährigen Tochter einen und auch im Zimmer des zehnjährigen Sohnes...

Fernsehen hat auch noch andere negative Folgen für Kinder, stellte der amerikanische klinische Psychologe Neil F. Young fest. Die Langzeitwirkung des Fernsehen wirkt sich negativ auf die kindliche Entwicklung aus. Young schreibt: "Die Einführung des Fernsehens in der Familie hat das Spielen, das Geschichtenerzählen von Mensch zu Mensch sowie die anteilnehmende menschliche Unterhaltung im Leben der Kinder ersetzt", ... "Vor dem Fernseher spielen die Kinder auch nicht mehr miteinander. Sie verlieren die Fähigkeit, zu spielen und sich etwas vorzustellen"... "Wenn Kinder zusammen spielen, lernen sie, wie man soziale Rollen entwickelt und wie man Regeln der Fairness und Selbstbeherrschung aushandelt"..."Im Spiel entwickeln sie ihre physische, emotionale und ethische Intelligenz." erklärt Young. Er sieht als Langzeitwirkung des täglichen, mehrstündigen Fernsehkonsums, schon kleiner Kinder, sogar eine negative Beeinflussung der Gehirnentwicklung, hervorgerufen durch den Mangel an menschlicher Beziehung und der Überschwemmung der Sinne mit Bildern der TV-Welt.

Es grüsst freundlich H. Frei



Fussnoten:
(1) Vgl. "ETH Life"-Artikel " Immer mehr dicke Kinder": www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/adipositas.html



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