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Publiziert: 13.04.2007 06:00

Open Source Software an der ETH
Standard-Software erhöht Nutzen

Von Jacques Laville, D-BIOL

Ich teile die Sympathie für Open Source Software, die regelmässig an der ETH ausgedrückt und thematisiert wird. Gegenüber Open Source soll man an einer Hochschule natürlich "offen" sein. Dies bedeutet aber nicht, dass man etablierte kommerzielle Lösungen prinzipiell ausschliessen muss. Hier ein Paar Argumente aus der alltäglichen Praxis am Beispiel des ETH Exchange Servers:

1. An der ETH sind nicht nur Studenten tätig. Andere ETH-Leute benutzen die Groupware-Funktionen von Exchange täglich. Die umfangreichen Funktionalitäten machen aus der Exchange/Outlook-Lösung eine wichtige Management- und Koordinationssoftware, die in unserem Institut/Departement intensiv gebraucht wird. Die Benutzerfreundlichkeit, die extrem hohe Service-Verfügbarkeit und die Integration mit anderen ETH-Systemen werden von vielen ETH-Angehörigen - vom Doktoranden bis zur Professorin - enorm geschätzt. Dass die Studierenden von einer der besten Dienstleistung der Informatikdienste profitieren können, finde ich toll. Dabei entstehen nur wenige zusätzliche Kosten. Ein einheitliches System erleichtert den allfälligen Wechsel vom Studenten- zum Doktoranden- oder Assistentenstatus.

2. Dadurch mag eine gewisse Abhängigkeit von Microsoft entstehen, sie ist aber nicht grösser als diejenige von anderen Herstellern, wie SAP, Oracle, EMC oder Cisco. Dort ist die Abhängigkeit selten ein Diskussionsthema.

3. Exchange hat sich vor allem in der Privatwirtschaft in den letzten Jahren stark etabliert (dort, wo die Kosten vom Ertrag und nicht von den Steuern finanziert werden). Die Auswahlkriterien sind ROI und Netzwerkexternalitäten, was scheinbar immer noch für gewisse kommerzielle Lösungen spricht. Soll es für Universitäten, die sogar günstigere Lizenzkonditionen bekommen, völlig anders sein?

Wenn das Rad nicht unbedingt neu erfunden werden soll, werden gewisse Präferenzen oder ideologische Wünsche durch den zusätzlichen Nutzen eines adoptierten Standards mehr als kompensiert. Email und Groupware sind solche Fälle.





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