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Rubrik: Forum
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Publiziert: 12.06.2007 06:00

ETH Zürich reicht Aufsichtsbeschwerde ein
ETH Zürich reicht Aufsichtsbeschwerde ein

Von Martin Brandenberger, Student EPFL

Als Zürcher, der in Lausanne studiert, muss ich feststellen, dass die Deutschweizer Medien einseitig berichten. Nichts wird darüber gesagt dass die zusätzlich Mittel benötigt werden, um das Krebsforschungszentrum ISREC in die EPFL zu integrieren, sowie die für ihre Verhältnisse doch überdurchschnittliche Entwicklung der EPFL zu honorieren.

Verschwiegen wird dabei geflissentlich, dass die ETHZ Zürich (es gibt ja Journalisten, die schreiben EPFL Lausanne) davon profitiert, in nächster Nähe von drei verschiedenen Forschungszentren zu sein (Eawag, Empa, PSI). Man scheint anderen ähnliche Entwicklungen offenbar nicht zu gönnen.

Wie man vom ETHZ-Lehrkörper von verschiedener Seite zu hören bekommt, wurde nie politisch entschieden, eine zweite technische Spitzen-Universität in der Schweiz zu schaffen. Ich bin in diesem Punkt mit der ETHZ Zürich Professorenschaft einverstanden und würde daher ebenfalls eine Schliessung der ETHZ Zürich angebracht finden.

Der Schluss des oberen Absatzes war nicht ganz ernst gemeint, sollte jedoch widerspiegeln, auf welchem Niveau der ETHZ Zürich Lehrkörper polemisiert.

Die ETHZ-Professoren sind auf dem besten Weg, dem Forschungplatz Schweiz zu schaden. Sie schieben Formfehler, Strukturen, Personen und personelle Entscheidungen vor, um Ihre Privilegien zu sichern.

Ein gemeinsames Auftreten der beiden Schulen für mehr Geld wäre wohl die intelligentere Art, um zu zusätzlichen Mittel für unser überaus bescheidenes "Flaggschiff" zu kommen.

Offenbar scheint das "Flaggschiff" aufgrund von Kommunikationsmängeln nach aussen nur unbefriedigend abzuschneiden. Die grossmäulige EPFL, die ständig in den Zeitungen und in den Medien aufzutreten scheint, wird, falls es so weiter geht, sich plötzlich ebenfalls ereifern, sich in aller Bescheidenheit als "Flaggschiff" zu bezeichnen, wovon das ganze Wohl des ETH-Bereichs abhängt.

UBS-Bankangestellte brauchen aber immer noch mindestens 10 Minuten, bis sie verifiziert haben, dass die grossmäulige EPFL eine Hochschule ist. EPFL/ETH Lausanne, hä? Blinkende Lampen am HB sind offenbar schon effizienter, um Bescheidenheit zu signalisieren.

Von den Professoren oder Nobelpreisträgern könnte man mehr Ehrlichkeit und Offenheit erwarten, statt gegen die Kleinen in bester Schweizerischer Vorurteils Partei-Manier zu polemisieren. Das ist natürlich einfacher, vor allem wenn man doppelt so gross ist. Daher erstaunen mich die überaus korrekten und vor allem "objektiven" Kommentare des ETH-Lehrkörpers keineswegs. Andreas Schilling lässt auf alle Fälle keine Zweifel aufkommen, von wo der Wind bläst: "Was den Budgetstreit anbelangt, so stehe ich als Wahlzürcher natürlich solidarisch voll und ganz hinter den Forderungen der ETHZ." Ja, Ja, Ja...ich natürlich auch.

Fehlt nur noch, dass die SVP für die ETH Zürich Partei egreift. An der EPFL studiert ja bekanntlich ein grösserer Anteil von ausländischen Studenten (sogar Afrikaner!!!), zudem ist Französisch eine diffizile Sprache, wie uns ein Nobelpreisträger wissen liess.

Fazit: Der Grössenwahn von "Downtown" Züri scheint weiter verbreitert zu sein, als man denkt. Warum wohl hält der Rest der Schweiz die Zürcher für so arrogant? Warum wohl? Vorurteil?





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