Na ja, das scheint mir aber doch etwas stark vereinfacht dargestellt. Wenn ich, um von den Fringe Benefits meines Arbeitgebers profitieren zu können, aus meinen eigenen Mitteln etwas beisteuern muss (Zeit), sieht die Rechnung doch wohl etwas anders aus. Was nutzt mir der Benefit in Form einer Lehrveranstaltung mit einem Marktwert von 1'000 Franken, wenn ich von einem angenommenen Oportunitätspreis in mehrfacher Höhe des Benefitwertes für meine investierte Zeit ausgehe? Als Angestellter mit einem 100% Arbeitspensum an der ETH, fachlicher Weiterbildung in der Freizeit und einem darüberhinaus zu leistenden Arbeitspensum von 40% (abends und an Wochenenden) als Familienvater ist es mir unmöglich, von den ETH-Benefits zu profitieren.

Möchte ich mich beispielsweise sprachlich weiterbilden, müsste ich an schätzungsweise 2 Abenden wöchentlich auf die Betreuung meines Kindes und meinen Anteil an der Hausarbeit verzichten. Diese Oportunitätskosten kann und will ich mir nicht leisten. Die Situation wird sich nicht ändern, solange die Fringe Benefits nur das Kursgeld, nicht aber die für den Besuch erforderliche Zeit beinhalten. Die Siemens-Mitarbeiter müssen ja schliesslich auch nicht zusätzliche Arbeitsstunden leisten, um dann zum Kauf eines Staubsaugers zu einem reduzierten Preis berechtigt zu sein. Wäre dem so, fänden wohl auch die Fringe Benefits von Siemens bedeutend weniger Anklang!