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Rubrik: Forum
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Publiziert: 22.05.2001 10:00

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Undifferenzierte und beunruhigende Aussagen

Anton Wicki

Sehr geehrte Frau Schwarz, Sehr geehrte Frau Fitzli, Sehr geehrter Herr Lindenmeyer,

Ihre Befunde sind auch für mich neu, aber eigentlich nicht so überraschend, da Antibiotika-Resistenz wohl ubiquitär ist. Differenzieren Sie genau zwischen Resistenz ( = erworben) und natürlicher Unempfindlichkeit?

Ihre Aussage: "Wenn ich krank oder schwanger wäre, würde ich keine Rohwürste mehr essen", finde ich ein bisschen gar weit gefasst. Grundsätzlich sollten Sie nie Rohwürste essen, denn Sie könnten Dauerträger und Ausscheider von weiteren Antibiotika-resistenten Keimen sein, was Sie wahrscheinlich ohnehin schon sind. Wenn sie dann noch die pflanzlichen Lebensmittel untersucht haben werden, bleibt wohl nur der Hungertod. Abgesehen davon sollten sie, zwischen pathogenen und apathogenen Keimen differenzieren. Solche undifferenzierte, beunruhigende Aussagen passen für mich eher in die Sendung Kassensturz.

Ihre Definition von Ruhwürsten und deren Haltbarkeit stimmt für mich nicht in allen Teilen.

* Mettwurst: wird wohl kaum getrocknet, wohl aber die Reifung vorzeitig abgebrochen und war wenigstens früher kühl, nicht aber gekühlt zu lagern.

* Cervelats sind keine Rohwürste, sondern die klassischen Brühwürste und gekühlt zu lagern.

Einen guten Link dazu finden sie unter:

http://www.metzg.ch/extra/rezept-index.htm

Zuletzt gestatten Sie mir die Frage, ob alle erworbenen Resistenzen auf Antibiotika und Chemotherapeutika zurückzuführen sind? Könnte es nicht auch sein, dass alle einzelnen Schritte in der Hyginisierung und Haltbarmachung von Lebensmitteln Teil der Selektion von resistenten Keimen sind? Ich denke an die Anwendung von Desinfektionsmitteln in ungenügender Konzentration mit ungenügender Einwirkungszeit, thermische Behandlung, salzen, pökeln, Gewürze als Träger von Keimen usf. So einfach scheint mir das Leben nicht.

Da geben mir der Gehalt Nitrit/Nitrat-Verbindungen in unseren immer nässeren Dauerfleischwaren weit mehr zu denken, als resistente Keime.

Es würde mich freuen, wenn sie zu Ihren Befunden auch noch eine klinische Relevanz finden würden und diese vom Hospitalismus fein säuberlich differenzieren könnten. Vielleicht wären da die Präventivmediziner daran interessiert (Prof. Felix Gutzwiller).

Mit freundlichen Grüssen

A. Wicki





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