Ich erwarte von Forschenden, dass sie ihre «gesellschaftliche Verantwortung» übernehmen und politisch «vernünftig» handeln. Vor allem dann, wenn sie in einem Bereich tätig sind, der bei der Bevölkerung Ängste auslöst und daher von der Gesellschaft intensiv verfolgt wird: Gentechnik. Nun stellt die ETH ein Gesuch zur Freisetzung von transgenem Weizen. In einer Zeit, in der Politik, Wirtschaft und Bevölkerung um eine sinnvolle Lösung ringen, beharrt die Forschung auf dem Recht, das einem veralteten Gesetz entspringt. Wo bleibt da das Recht der Landwirte, der Bevölkerung, der Umwelt? Selbst die Politik hat erkannt, dass diese Interessen im Gesetz zu wenig berücksichtigt werden. Mit einem solchen Vorgehen überführt die Forschung - mit der ETH an der Spitze - ihre «Dialoganstrengungen» definitiv als PR-Farce. Es darf doch nicht wahr sein, dass sich die ETH mit dem Genweizen-Freisetzungsversuch nur einem Zinkernagelsche Politschlag Richtung BUWAL hingibt. Mit Hochachtung Bernadette Oehen