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Publiziert: 08.03.2001 11:00

Vom Gruseln erfasst & enttäuscht
Vom Gruseln erfasst & enttäuscht

Ernst Peterhans

Nach der Lektüre des untenstehenden Abschnitts Ihres Artikels über Maul- und Klauensäuche (MKS) in Ihrer Zeitung ETH Life wundere ich mich schon etwas. Nachdem Sie offenbar sowohl von Herrn Griot und auch von Herrn Langhans korrekt informiert wurden, tischen Sie die Geschichte so auf, dass die Leserin und der Leser von leichtem Gruselns erfasst wird - wer weiss, vielleicht droht nun auch eine neue Epidemie! „Hand, Foot and Mouth”-Krankheit!

Besonders heiter stimmt mich die Geschichte mit der Mutter. Es ist ein alter journalistischer Trick, Sachverhalte mittels Emotionen zu verkaufen. Dabei ist für Sie offensichtlich der Wahrheitsgehalt der vermittelten "Sachverhalte" ohne Bedeutung. Hauptsache, viele Leute sprechen davon, und viele andere Journalisten zitieren ETH Life!

Dabei haben Sie aber vergessen, dass eine klinische Diagnose in diesem Fall erst zu einer aetiologischen wird, wenn der Erreger, oder eine anschliessende Serokonversion gegen den Erreger nachgewiesen wird. Das weiss bei uns jeder Student. ...aber vielleicht haben Sie beim BLICK studiert...

Spass beiseite. Bisher war ich der Ansicht, dass der Name "ETH" für eine gewisse Qualität steht. Es enttäuscht mich, das dies auf Ihren Artikel nicht zutrifft. Wenn Sie ein Beispiel für guten Wissenschaftsjournalismus sehen wollen, empfehle ich Ihnen die Lektüre der BSE-Beilage der NZZ vom 28. Februar.

Mit freundlichen Grüssen

Errnst Peterhans

Prof. Dr.med.vet.

Direktor

Institut für Veterinär-Virologie

Universität Bern

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[Zitat aus dem ETH Life-Bericht "Seuche im Anmarsch" unter: www.ethlife.ethz.ch/tages/show/Maulundklauenseuche.html]:

Gefahr für den Menschen?

Der Mensch könne sich nicht anstecken und die Seuche sei für den Menschen völlig ungefährlich, versichert das zuständige Bundesamt für Veterinärwesen. Nach ähnlich lautenden Unbedenklichkeitserklärungen zum Rinderwahnsinn in England vor zehn Jahren sind die Konsumenten aber verunsichert. Nach Angaben des britischen Landwirtschaftsministerium MAFF gab es 1966 in England einen Fall von MKS-Übertragung auf den Menschen. Auch bei der Mutter eines Redaktionsmitglieds von ETH Life diagnostizierte ein Appenzeller Tierarzt 1938/39 aufgrund der Symptome MKS. Die Symptome ähnelten einer Grippe, allerdings hatte die Erkrankte Blasen, entzündete Finger- und Zehennägel und geschwollene Augen. Besteht also doch ein gewisses Risiko für den Menschen?

[Ende Zitat aus ETH Life]





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