|
Rubrik: Forum |
Print-Version
Zurück zum Ausgangstext |
Diskussion um Doktorandenlöhne Doktorat und Familie: Nicht lustig |
Sabine Walser Es ist durchaus möglich, im Doktorat eine Familie zu haben. Wir haben als Ehepaar doktoriert, und nebenbei haben sich 2 Kinder eingestellt. Aber lustig ist das nicht. Wir haben beide an 4 Tagen pro Woche im Labor gekrampft (überlappend), abends heimgewetzt, abwechslungsweise das Kind in der Krippe geholt (die Krippe kann man zum Glück bezahlen, vorausgesetzt, man hat einen Platz),und auch am Wochenende waren wir an der Arbeit. Ohne die Unterstützung der Eltern und Schwiegereltern hätten wir das nie geschafft, weder finanziell noch kräftemässig. Und das verrückte ist: Wenn einer von uns noch aufs Doktorieren verzichtet hätte, um sich den Kindern zu widmen, hätten wir noch weniger Geld gehabt. Kurz und gut: Ich habe eine tolle Postdoc-Stelle in den USA abgelehnt, weil ich die Schnauze voll hatte von schlecht bezahlter Arbeit und lotterieähnlichen Zukunftsaussichten. Trotzdem: Durchhalten lohnt sich - weitermachen (postdoc) unter diesen Umständen nur für bescheidene Singles empfehlenswert. Und: wir haben zwar nicht die Forschung revolutioniert, aber doch in den Köpfen unserer Professoren etwas bewegt.... Sabine Walser | |
Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen. |