liebes ETH Life,

liebe Richard Brogle und Jakob Lindenmeyer

so viel wirbel also um ein paar zeilen. sogar das fernsehen hat sich in die verstaubten eth-raeume gewagt. ihr kommentiert erschoepft. und doch irgendwie mit vom stolz geschwellter brust. bravo. zum zweiten mal habt ihr einen medien-coup gelandet. ganz ploetzlich auf einmal findet die wissenschaft den weg zum volk. 20 minuten berichtete. und die ARD.

doch halt, liebe kollegen: mich beschleicht ein ungutes gefuehl. es sei keine studie, nein: ein journalistisch recherchierter bericht. eine geschichte eben. wie das der journalisten taeglich brot ist.

offenbar vergesst ihr eines: ihr seid keine wirkliche zeitung. ihr seid ein pr-instrument. das vordergruendig erfolg hat, wie figura zeigt. allerdings: wofuer macht ihr genau pr? fuer eine institution, die sich in die erste reihe nicht bei ard sondern der international renommierten wissenschafts-fabriken einreihen will. dem kann oeffentliche beachtung gut tun. stellt sich dann aber heraus, dass an der geschichte nichts wissenschaftliches dran ist, keine neue erkenntnis, lediglich eine journalistische these, kann es nicht lange dauern, bis die oeffentlichkeit euch und der eth dafuer die rechnung praesentiert und eth mit behaupten statt mit erforschen in verbindung bringt.

stellt sich noch die eine frage: ist denn der artikel auch aus journalistischer sicht vertretbar? man muesste eure recherchen beurteilen, den angemessenen umgang mit quellen. und wuerde wohl eine kritische antwort geben muessen.

liebe kollegen, macht weiter euer eth life. aber spielt nicht zeitung. sondern spielt pr-abteilung. dafuer richtig.

herzliche gruesse

peter troxler

dr. sc. techn.

unternehmensberater