Lieber Herr Schweizer

Sie werfen Herrn Sautter und der ETH vor, dass sie ihre Bedenken nicht ernst nehmen. Ich kenne ihre Diskussion mit Herrn Sautter nicht, aber fragen sie sich doch einmal selbst: Nehmen sie die Begründungen für den Versuch eigentlich ernst.? Ich sehe nicht ein, wieso immer nur die Wissenschaft sich rechtfertigen muss, während alle anderen behaupten können, was ihnen passt. Sie werfen Herrn Sautter vor, dass er nicht mit letzter Sicherheit garantieren kann, wie sich das Experiment auswirkt. Können sie oder Greenpeace uns garantieren, dass es uns besser geht, wenn dieses Experiment nicht durchgeführt wird? Letzte Gewissheiten gibt es leider nicht und es bleibt uns nichts anderes übrig, als auf Grund unserer Kenntnisse zu versuchen, das Richtige zu tun.

Wie sie wahrscheinlich wissen, werden in vielen Ländern genveränderte Pflanzen quadratkilometerweise angebaut, ohne dass auf die Auswirkungen gross geachtet wird. Ich persönlich sehe nicht ein, wieso wir unsere Kenntnisse nicht erweitern und in kleinem und streng kontrolliertem Rahmen dasselbe durchführen sollten, um die tatsächlichen Abläufe besser zu verstehen.

Natürlich sind diese grossen, bestehenden Felder weit weg von Lindau. Aber genau darauf zielt meine Kritik vom letzten Leserbrief. Ich finde es schon ein bisschen anmassend, wenn einzelne Leute ihre persönliche Perspektive selbstverständlich über diejenige aller anderen stellen.

Ich hoffe trotz einiger Kritik meinerseits, dass man Angelegenheiten dieser Art auch in Zukunft diskutieren kann.

mfg, Simon Baumann

PS: Ich lebe übrigens in Zürich und bin von allfälligem Pollenstaub aus Lindau nicht allzu weit entfernt. Auch Polizeiaktionen sind hier nicht selten.