Es geht auch anders! Herr Lier schreibt in seinem Artikel "Probieren geht über studieren", dass Peter H. nach dem Schlucken von Psychopharmaka zum Ausdauer-Test bei den Sportwissenschaftlern geht. Damit rückt er das Geschehen bewusst oder unbewusst in den Bereich meiner Arbeitsgruppe (Sportphysiologie von ETH und UNI Zürich). Nun Peter H. dürfte nach dem Geschilderten kaum Proband bei uns sein, weil wir die Versuchspersonen nicht bezahlen! Wenn ich den wirklichen Namen von Peter H. kenne, bin ich gerne bereit, meine Vermutung zu überprüfen. Hinweisen möchte ich auch auf die Tatsache, dass auch bei den Beispielen eine Studie, an der wir beteiligt sind aufgeführt wird, obwohl auch dort die Probanden ohne finanzielle Entschädigung mitmachen. Als Zeichen unseres Dankes laden wir in der Regel die Versuchspersonen nach Beendigung der Studie zu einer Präsentation der Resultate ein und offerieren anschliessend ein kaltes Büffet. Der unausgewogene Artikel von Herrn Lier ist deshalb unglücklich, weil er meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die unbezahlten Versuchspersonen in Misskredit bringt. Es ist offensichtlich, dass es für meine Leute schwer ist, Versuchspersonen zu finden, wenn sie sie nicht bezahlen dürfen. Dann wird unseren Versuchspersonen, die zum Teil invasive Messmethoden freiwillig und unbezahlt in Kauf nehmen müssen, Unrecht getan, was diese nicht verdienen! Wir sind auf diese Versuchspersonen dringend angewiesen, und ich danke allen, die bisher an unseren Studien teilgenommen haben und - wie ich hoffe - es auch in Zukunft tun werden.

Urs Boutellier, Professor für Sport- und Humanphysiologie