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Rubrik: Frontpage Die "Nacht der Physik" lockte Tausende auf den Hönggerberg Science City lebt |
Published: 20.06.2005 06:00 Modified: 20.06.2005 06:12 |
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Es gab am Schluss der "Nacht der Physik" ein klares Votum: Der Anlass, der Tausende auf den ETH-Campus Hönggerberg lockte, war ein voller Erfolg. Der Event gab zudem einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie lebendig Wissenschaft und Gesellschaft in der künftigen Science City kommunizieren könnten. Von Regina Schwendener (mailto:schwendener@sl.ethz.ch) Freitag, der 17. Juni: Die Menschen - jung und alt - "stürmten" den Hönggerberg für eine Open-End-Veranstaltung, die für Organisatoren, Aktive und Gäste zu einem grossen Vergnügen mit Tiefgang wurde. Schon am Nachmittag kamen die Jungen und Mädchen wegen des Schülerwettbewerbs, dessen Resultate auf Stellwänden publiziert und mit Interesse studiert wurden, angereist. Später - gegen 17 Uhr - setzte eine regelrechte Völkerwanderung ein.
Vor allem schienen es die Besucherinnen und Besucher auf die Experimente abgesehen zu haben. Selbst Hand anlegen oder eine theoretische Erklärung praktisch vorgeführt schnell zu begreifen, machte offensichtlich Spass.
Die eine oder andere Versuchsstation erzeugte auch ein Schmunzeln. Es gab zum Beispiel die Sterne und den Mond in Form von Gebäck, Mars und die Milchstrasse in Form von Schoggi oder das Glace in Form von Eis am Stiel aus der Cola. Erklärt und dsikutiert wurde an allen Stationen herzerfrischend offen und verständlich.
Die Mitarbeitenden des Departements Physik hatten sich auf ihre Gäste gut vorbereitet. Und diese Weiterbildungsarbeit in Didaktik zahlte sich aus, denn es machte allen Besuchern sichtbar Spass, zuzuhören, weiterzufragen und auch mal zu sagen: Jetzt habe ich es verstanden. Was jedoch etwas vermisst wurde, das war mehr Informationsmaterial, das sie hätten mit nach Hause nehmen wollen, um noch einmal nachzulesen, was man da gesehen und gehört hatte. An einigen Tischen war diese Flyer vorhanden, an anderen mussten die Informationen an den Stellwänden ausreichen. So konnte Jung und Alt den Aufstieg einer Radiosonde zur Ausmessung der Atmosphäre mitverfolgen oder sehen, wie ein Laser funktioniert. Kinder durften Teile eines Stehaufkreisels selbst herstellen oder bereiteten ein Speiseeis aus flüssigem Stickstoff zu. Aber auch andere Informationen wurden anschaulich dargestellt und klärten Fragen wie die folgenden: Wie funktioniert das Ohr, wie das Auge? Wie werden Informationen, die man über das Auge erhält im Hirn verarbeitet, oder was hat Physik mit Sonneneruptionen, aber auch mit der Kaffebar oder der Trompete zu tun? Oder : Welche Wirkung haben Aerosole und wie misst man sie? Übervolle HörsäleAuf grosses Interesse stiessen die Vorträge aus den Bereichen "Einstein für alle" - witzig und humorvoll präsentiert -, aus der Astrophysik oder zu aktuellen Themen wie zum Rätsel der Antimaterie oder zur Krebstherapie mit Teilchenstrahlen sowie Experimentiervorlesungen wie "Eine Reise zum absoluten Nullpunkt". Zeitweise ging gar nichts mehr: Die Hörsäle waren bis auf den letzten (Steh- und Treppen)Platz besetzt und der Sicherheitsdienst musste die Interessierten abweisen. DieThemen der Vorträge waren aber auch derart populär besetzt, dass sie alle Altersklassen anzusprechen vermochten. Rundum ein gelungenes FestNicht nur Einstein, auch Petrus war mit den Veranstaltern: Zwischen den Institutsgeäuden - rund um den Ententeich - entwickelte sich rasch ein regelrechtes Volksfest. Für Speis und Trank war an allen Ecken und Enden dank des SV gesorgt, der noch einige Spezialitätenstände organisierte. Die ETH Big Band sorgte zusammen mit einem Zauberer für die nötige Stimmung in der lauen Sommernacht. Und die Gäste wurden nach ihrem Rundgang auch von der Eventbühne her mit der Frage konfrontiert, ob Physik nur spannend oder auch nützlich sei. Während die Zuhörerinnen und Zuhörer also noch einmal staunend zur Kenntnis nahmen, welche Rolle die Physik in ihrem gewöhnlichen Alltag spielt, freuten sich die Jungen und Mädchen später mit den Gewinnern des Schülerwettbewerbs. …Und wie gemunkelt wurde, wurde es schliesslich eine "lange Nacht der Physik". |