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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Mittwochs-Kolumnen
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Publiziert: 20.04.2005 06:00

Welcome tomorrow

Von Rita Hermanns

"Welcome tomorrow" – wer hat diese Worte nicht in den letzten Tagen, Wochen, Monaten wahrgenommen. Hoffentlich nicht nur innerhalb der Mauern der ETH. Ich finde, diesen Anlass zum 150-Jahr-Jubiläum der ETH Zürich sollte man unbedingt nutzen, um vor allem auch dem Nachwuchs die faszinierende Welt des Forschens näher zu bringen. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, die "Welt des Wissens" zwischen dem 22. April und 8. Mai mit meiner Tochter zu besuchen. Gerade Kinder im Primarschulalter sind so wissbegierig und für neue Sachen offen, dass jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin der ETH die Kinder ermutigen sollte, die verschiedenen Veranstaltungen vor allem im Bereich "Erlebnistage und Kinderwelten" zu besuchen. Mädchen sollte man dabei speziell ermuntern – wer weiss – vielleicht ist so die Begeisterung für Technik und Forschung zu wecken?


Zur Autorin

Sie ist es gewohnt, ihren Weg abseits des Mainstream zu gehen. Aufgewachsen in der Lüneburger Heide, war Rita Hermanns Stengele eigentlich ein Sozialberuf vorgezeichnet. Sie entschied sich aber für ein Bauingenieur-Studium in Braunschweig, als eine von damals ganz wenigen Frauen. An die ETH kam sie Ende der achtziger Jahre über ihr Spezialgebiet Altlastensanierung und Deponietechnik, das in der Schweiz rasch an Aktualität gewann. 1992 erfolgte das Doktorat im Fachbereich Geotechnik, dann der Schritt in die Wirtschaft und 1997 die Berufung zur ETH-Assistenzprofessorin für Umweltgeotechnik. Mit dem Tonmineralogischen Labor der ETH führte Rita Hermanns Stengele einen ausgewachsenen Betrieb mit fünf Doktoranden.

Kürzlich hat die Mutter einer zehnjährigen Tochter eine neue Aufgabe angepackt: die Übernahme des Zürcher Beratungsbüros für Geotechnik, Altlasten und Umwelt FriedliPartner AG. Rita Hermanns Stengele engagiert sich zudem im Vorstand des SVIN (Schweizerischer Verband der Ingenieurinnen) und beim SIA (Schweizer Ingenieur- und Architekten-Verband), wo ihr Interesse speziell dem Nachwuchs gilt. Einblick in die unterschätzte Reichhaltigkeit ihres Berufs zu geben, das sei ein Ziel, das sie auch mit Besuchen in Primarklassen im Rahmen des v.a. von der Migros getragenen „KidsInfo“ zu erreichen versucht. Mehr weiblicher Einfluss würde der nach wie vor männlich geprägten Bauwelt gut tun, meint sie. Parkhäuser, Unterführungen und andere Infrastruktureinrichtungen würden anders aussehen, wenn bei deren Konzeption mehr Frauen mitreden könnten.




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Expertin für Geotechnik, Unternehmerin und derzeit "ETH Life"-Kolumnistin: Rita Hermanns Stengele

Ich bin gespannt, was in den kommenden Monaten geboten wird. Auf eine Veranstaltung ganz besonders: am Dienstag, 26. April, findet ab 9 Uhr im Hof des Landesmuseums Zürich eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema "Frauen in technischen Berufen – Möglichkeiten für die Zukunft" statt. Dieses Thema findet sicher bei betroffenen Frauen, und hoffentlich auch bei Männern, reges Interesse. Für mich stellen sich hierbei Fragen wie: Sind Frauen in technischen Berufen wirklich gefragt? Haben technische Berufe, wie die Ingenieurwissenschaften an der ETH Zürich wirklich Zukunft? Gibt es eine Welt ausserhalb "Nano- oder Gentechnologie", zum Beispiel für die eher praxisnahen Ingenieurberufe wie BauingenieurIn, GeomatikerIn? Ich hoffe, dass die verschiedenen Jubiläumsveranstaltungen zeigen, dass auch in diesen Bereichen intensive, interessante und leistungsstarke Forschung betrieben wird. Hier ist vor allem die Eventbühne zu nennen, auf der Professoren und Professorinnen ihre Forschung vorstellen und sich auch zum Thema "Frauen in Männerdomänen" äussern.

Man sollte in den nächsten Wochen vor allem auch Lehrer und Lehrerinnen ermuntern, die eine oder andere Veranstaltung mit ihren Klassen zu besuchen. Sicher gibt es anschliessend ausreichend Diskussionsstoff zum Thema Forschung, Wissenschaft und Technik. Ich hätte mir als Kind gewünscht, solche Gelegenheit des Kennenlernens für diese Themen zu haben. Nutzen wir also die Chancen! Wir und die junge Generation, die Forscher und Forscherinnen von morgen. Zu hoffen bleibt ausserdem, dass Veranstaltungen dieser Art, wenn auch in kleinerem Rahmen, nachhaltig weitergeführt werden. Steter Tropfen höhlt den Stein! - Ich wünsche allen, die sich in diesem Jubiläumsjahr die eine oder andere Veranstaltung ansehen, viel Spass, Neugier und eine Menge tolle Erlebnisse. Der ETH wünsche ich auf diesem Wege "Happy Birthday"!




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