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Rubrik: News
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Publiziert: 15.11.2001 06:00

Airbus-Absturz in New York
"Triebwerke: äusserst sicher"

(nst) "Eine erste Untersuchung hat keine Hinweise auf ein wie auch immer geartetes internes Versagen der Triebwerke ergeben", erklärte am Dienstag George Black vom US-Verkehrssicherheitsamt NTSB zur Ursache des Airbus-Absturzes eines Airbus-A300 vom Montag in New York, bei dem mindestens 265 Menschen starben.

Dieser Schluss überrascht Reza S. Abhari nicht. Er ist ETH-Professor für Aerothermodynamik und ein Fachmann für Turbinentriebwerke, wie sie in Passagierflugzeugen eingesetzt werden. "Die Triebwerke moderner Linienmaschinen gehören zum Sichersten und Durchdachtesten, was Menschen je gebaut haben", urteilt Abhari. Darum sei die Zahl der Triebwerke auch sukzessive verringert worden von früher vier auf heute zwei.

So wie Abhari die bisher eingetroffenen Informationen zur Unfalluntersuchung beurteilt, hat in der Tat nicht ein Triebwerksfehler zur Katastrophe geführt – zumindest nicht ein Triebwerksfehler allein. Denn im Falle eines massiven Schadens im Bereich der Turbinen, etwa durch einen wie immer entstandenen Bruch von Turbinenschaufeln oder –scheiben, hätte das Triebwerk zu arbeiten aufgehört. Und ein Schaden innerhalb des Triebwerks (etwa durch einen Ermüdungsbruch oder einen Fremdkörper) müsste sichtbare Spuren hinterlassen haben. Beides war offensichtlich nicht der Fall.

Die Turbinen-Bestandteile seien auf eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren ausgelegt, und das bei anhaltender Höchstbelastung. "Es muss eine andere Schadensursache geben", meint Abhari.


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reza abhari
Reza Abhari, ETH-Professor für Aerothermodynamik.

Flugzeugunglücke aufgrund von Triebwerksschäden geschähen nach seiner Beobachtung selten, nur alle vier bis fünf Jahre. Abhari: "Das ist nicht viel, angesichts der Menge der Flugbewegungen weltweit." Die beiden Turbinen wurden jedenfalls zwecks weiterer Abklärungen in das Wartungswerk der American Airlines geschickt.

Momentan wird auch der Theorie nachgegangen, dass der Luftstrudel eines vorausfliegenden, gut zweeinhalb Minuten zuvor gestarteten Jumbo-Jets der Japan Air Lines die Unglücksmaschine beschädigt haben könnten. Medienberichten zufolge ist auf dem Cockpit-Tonband kurz vor dem Absturz ein lautes Rasseln zu hören gewesen.




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