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Rubrik: News
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Publiziert: 19.01.2007 06:01

Workshop des Competence Center for Computational Chemistry
Gegenseitiges Interesse

(fw) Computermodelle spielen auch in der Chemie eine immer wichtigere Rolle. Simulationen kommen beispielsweise zum Einsatz, wenn die Schädigung der DNA durch UV-Strahlung und die Selbstheilung der Erbsubstanz untersucht werden soll, bei der Entwicklung von neuartigen Materialien oder wenn es darum geht, chemische oder biochemische Reaktionen im atomaren Massstab zu verstehen. Um die Forschung auf diesem Gebiet stärker zu vernetzen, wurde bereits Anfang der neunziger Jahre das Netzwerk C4 – die Abkürzung steht für Competence Center for Computational Chemistry – (1) gegründet, an dem sich neben Wissenschaftlern aus verschiedenen Departementen der ETH auch Forscher der Universität Zürich und des IBM Forschungslabors in Rüschlikon beteiligen.

Wie vielfältig die Arbeiten auf diesem Gebiet sind, zeigte sich kürzlich am jährlich stattfindenden Workshop, den das Netzwerk Anfang Jahr auf dem Hönggerberg durchführte. "Der Workshop ist primär eine interne Veranstaltung, an der sich die Mitglieder des Netzwerks auf hohem Niveau, aber im kleinen Kreis gegenseitig über ihre Arbeiten informieren können", erläutert Hans Peter Lüthi, Leiter des C4 und Privatdozent am Laboratorium für Physikalische Chemie der ETH Zürich. Besonderes erfreulich findet er, dass insgesamt 44 Poster präsentiert wurden und rund 80 Personen den Vorträgen beigewohnt haben. "Für eine solche Veranstaltung sind das sehr beachtliche Zahlen", meint er.

Konzept bewährt sich

Das Kompetenzzentrum wurde vor zwei Jahren neu ausgerichtet. "Ursprünglich stand die Bereitstellung von eigenen Rechenkapazitäten im Vordergrund", erzählt Lüthi. "Heute geht es mehr um den gegenseitigen wissenschaftlichen Austausch." Als besonders fruchtbar erwies sich, die jährlichen Workshops durch die Einladung von externen Gästen aufzuwerten. "Letztes Jahr luden wir Forscher des Computer Aided Drug Design von Novartis ein, mit denen wir seit längerem eng zusammenarbeiten und mit denen das Kompetenzzentrum ein Internship-Programm unterhält", erzählt Lüthi. "Dieses Jahr konnten wir nun eine hochkarätige Delegation der University of California Berkeley (UC Berkeley) begrüssen."


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Mit Hilfe von Computermodellen kann heute der Elektronentransfer in komplexen Systemen – wie zum Beispiel beim Protein Rubredoxin – simuliert werden. Dabei wird die Bewegung von Tausenden von Elektronen unter gleichzeitiger Berücksichtigung der wichtigsten Atombewegungen berechnet. (Bild: Joost VandeVondele, Universität Zürich ) gross

Dass just Vertreter des renommierten Kenneth S. Pitzer Centers for Theoretical Chemistry an die ETH kamen, ist kein Zufall. Die ETH hat bereits vor mehr als zwei Jahren mit der kalifornischen Hochschule ein Abkommen abgeschlossen, das eine stärkere Zusammenarbeit der beiden Universitäten anstrebt. (2) "Wir möchten nun – unter dem Dach dieses Abkommens – in unserem Fachgebiet eine konkrete Partnerschaft etablieren", erläutert Lüthi. "Die Themen, welche unsere Kollegen in Kalifornien bearbeiten, ergänzen sich mit unseren sehr gut." Auf Seiten der Amerikaner scheint das Interesse gross zu sein, fanden doch immerhin sieben Gäste gleich nach dem Jahreswechsel den Weg über den Atlantik. Auch auf Seiten der ETH misst man einer möglichen Partnerschaft grosses Gewicht bei. So nahmen neben den C4-Mitgliedern auch ETH-Vizepräsident Dimos Poulikakos sowie Hans Thierstein, Prorektor für internationale Beziehungen, am Anlass teil. In den nächsten Monaten, so Lüthi, soll nun konkret abgeklärt werden, wie die Zusammenarbeit vertieft werden könnte. "Sicher ist, dass es dabei nicht nur darum geht, einige Studenten auszutauschen."


Fussnoten:
(1) Homepage des C4: http://www.c4.ethz.ch/
(2) Siehe dazu auch "ETH Life"-Artikel "Berkeley ahoi!": www.ethlife.ethz.ch/articles/news/sfzh04.html
(3) Die Abbildung stammt aus: Sulpizi et.al., submitted, zur Verfügung gestellt von Joost VandeVondele, Institute für physikalische Chemie, Universität Zürich



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