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Rubrik: News |
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Umzug des geobotanischen Instituts Rückblick auf eine grosse Zeit |
(fw) Wenn in rund zwei Monaten das geobotanische Institut der ETH Zürich von der Zürichbergstrasse in die renovierten Chemiebauten an der Rämistrasse umziehen wird, geht damit gleichzeitig auch eine Epoche zu Ende. Seit 1928 befindet sich das Institut in den Räumlichkeiten, die eigens für die Stiftung Rübel gebaut wurden. Den bevorstehenden Umzug nehmen die Beteiligten nun zum Anlass, diesen Freitag mit einem kleinen Symposium auf die erfolgreiche Geschichte des Instituts zurückzublicken. (1) Hochblüte eines jungen Fachbereichs Das geobotanische Institut Rübel war insbesondere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine führende Institution im damals noch jungen Fachbereich Pflanzenökologie. Geprägt wurde die Disziplin durch den ETH-Professor Carl Schröter, dem eigentlichen Begründer der Geobotanik. Mehrere Schüler Schröters haben in den folgenden Jahrzehnten das Fach geprägt. Zu ihnen gehörte auch Eduard Rübel, der Grossvater des heutigen Zoodirektors Alex Rübel. Er gründete 1918 die Stiftung Rübel, um seinen Nachlass für die wissenschaftliche Forschung zu erhalten. 1958 ging das Institut als Schenkung an die ETH, nun "Geobotanisches Institut an der ETH, Stiftung Rübel" genannt. Im Laufe der Jahre wurde das Institut nach und nach erweitert. So wurde das Institutsgebäude beispielsweise 1966 mit Laboratorien, einem Gewächshaus und Bibliotheksräumen ergänzt. Alpen- und Stadtflora Auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts brachte das Institut namhafte Forscher hervor. Heinz Ellenberg, Vorsteher von 1958-1966, entwickelte etwa ein Konzept, bei dem anhand des Vorkommens gewisser Pflanzen Aussagen über den Standort gemacht werden. Elias Landolt, Vorsteher von 1966-1993, wurde vor allem durch seine "Alpenflora" bekannt. 2001 hat er zudem die "Flora der Stadt Zürich" (2) veröffentlicht, welche die bemerkenswerte botanische Vielfalt der grössten Schweizer Stadt dokumentiert. Seit 1993 wird das Institut von Peter Edwards geleitet. Die Geobotanikerinnen und Geobotaniker bearbeiten heute nicht nur diverse Projekte in der Schweiz und im Alpenraum, sondern sind auch in verschiedenen internationalen Projekten engagiert, etwa in Tansania, auf Hawaii, den kanarischen Inseln und den Seychellen. (3) Dabei geht es unter anderem auch um die Frage, wie sich invasive Arten auf bestehende Ökosysteme auswirken. Die beschreibende Pflanzenökologie, für die das geobotansiche Institut Rübel weltweit berühmt war, gilt heute hingegen als eher veraltet. Die vorhandenen Herbarien (4) und Publikationen sind für die künftige Forschung dennoch sehr wertvoll, ermöglichen sie doch, die Entwicklung der Vegetation über längere Zeit hinweg nachzuzeichnen. |
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