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Rubrik: News
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Publiziert: 11.11.2004 06:00

6. Generalversammlung der IDEA League an der ETH Zürich
Lateinischer Partner gesucht

(fw) Die IDEA League (1), der Zusammenschluss des Imperial College London, der TU Delft, der ETH Zürich und der RWTH Aachen, besteht nun seit fünf Jahren. Das wäre an sich ein günstiger Anlass, Rückschau auf das Erreichte zu halten und sich selber zu feiern. Doch die Vertreter der vier technischen Hochschulen hatten dazu an der diesjährigen Generalversammlung, die Anfang Woche turnusgemäss an der ETH stattfand, kein grosses Interesse. Vielmehr blickten sie nach vorne und beschäftigten sich mit der Zukunft der Vereinigung.

Exzellenz als Kriterium

Dabei fällten die vier Hochschulen einen wichtigen Grundsatzentscheid, wie Christoph Niedermann vom Stab Rektor der ETH Zürich erklärt. Die IDEA League erwägt nämlich, in den nächsten Jahren eine französische Hochschule als fünftes Mitglied aufzunehmen. Welche dies sein soll, wird der ETH-Rektor Konrad Osterwalder nun abklären. Die Erweiterung hat vor allem strategische Gründe. Mit einem lateinischen Mitglied würde die IDEA League zu einer wirklich europäischen Institution und könnte so vermehrt auch politisch Einfluss nehmen. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie Forschungsgelder auf europäischer Ebene verteilt werden. Die vier Mitglieder der IDEA League sind – aus nahe liegenden Gründen – der Auffassung, die Gelder sollten nicht nach regionalpolitischen Kriterien verteilt werden, sondern auf Grund der Exzellenz der Antragsteller.

Wie die politische Einflussnahme konkret verbessert werden könnte, darüber wollen die Spitzen der vier Hochschulen im nächsten Sommer an einer Retraite im Kloster Einsiedeln nachdenken. Am "IDEA League Forum" werden sie konkrete Vorschläge besprechen und Stellungnahmen erarbeiten. In einem zweiten Schritt sollen die gemeinsamen Positionen dann an einem "Future Forum" mit hochrangigen politischen Entscheidungsträgern diskutiert werden. Dieser Anlass wird voraussichtlich im Jahr 2006 stattfinden.


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Die führenden Köpfe der vier IDEA-League-Hochschulen: Burkhard Rauhut (RWTH Aachen), Sir Richard Sykes (Imperial College London), Hans van Luijk (TU Delft) und Olaf Kübler (ETH Zürich). gross

Gemeinsam nach Indien

Eine stärkere Zusammenarbeit haben die vier Hochschulen auch im Bereich Public Relations, Rekrutierung und internationale Zusammenarbeit beschlossen. Die IDEA League will künftig gemeinsam in Indien auftreten. Dabei, so betont Niedermann, geht es nicht einfach darum, Spitzenleute zu rekrutieren, sondern man möchte auf verschiedenen Ebenen den Austausch mit hochkarätigen Bildungs- und Forschungsinstitutionen in Indien verstärken. Die drei nicht-englischen IDEA-League-Mitglieder hoffen, dass sie vom guten Bekanntheitsgrad, den das Imperial College heute schon in Indien geniesst, profitieren werden. Niedermann verhehlt nicht, dass den europäischen Universitäten bei diesem Vorhaben die aktuelle US-amerikanische Politik zugute kommen könnte, ist es für Wissenschaftler aus Indien doch zunehmend schwierig, in den USA zu arbeiten (2).


Fussnoten:
(1) Homepage der IDEA League: www.theidealeague.org/
(2) Siehe dazu auch "ETH Life"-Artikel "Profitiert die ETH von der US-Politik?" www.ethlife.ethz.ch/articles/nzzasobraindrain.html und "Land des begrenzten Studierens?" www.ethlife.ethz.ch/articles/usastudnach1109.html



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