(res/rjä) Die Graphische Sammlung (1) präsentiert zum ersten Mal ihren Bestand an italienischen Holzschnitten aus der Renaissance und des Barocks. Kurator Michael Matile hat in seinem neuen Forschungsprojekt den Bestand an italienischer Druckgraphik gesichtet, die Werke den Künstlern und Holzschneidern zugeordnet.

Der Holzschnitt bewirkte in der Renaissance einen mediengeschichtlichen Umbruch, der nur mit den Veränderungen verglichen werden kann, die durch die Fotografie oder die digitale Bildverarbeitung hervorgerufen wurden. Die Drucktechnik schuf die Voraussetzung, Text und Bild mit einfachen Mitteln zu vervielfältigen und in grossen Auflagen einem breiten Publikum verfügbar zu machen. Die Aufgaben und Ziele eines gedruckten Mediums sind bis heute ähnlich geblieben. Die Wege und Mittel sie zu erreichen, haben sich aber grundlegend gewandelt.

Rückblickend auf die Geschichte des italienischen Holzschnitts stellen die Drucke nach Tizians Entwürfen und die Farbholzschnitte nach Raffael und Parmigianino die bedeutendsten und innovativsten Leistungen dar. Hier werden Strategien zur Vermarktung eigener Bildideen ebenso ablesbar wie das Bemühen der Holzschneider, höchste künstlerische Ansprüche zu erfüllen. In der Ausstellung werden manche wenig bekannte Kostbarkeiten neben berühmten Meisterwerken im Original gezeigt. Die Graphische Sammlung der ETH ermöglicht nun erstmals einen umfassenden Überblick über ihre Bestände an italienischen Holzschnitten aus der Zeit zwischen 1500 und 1800.

Katalog und Führungen

An Führungen können Interessierte am Montagmittag (12.30 bis 13.30 Uhr) die Originale bewundern: 8. Dezember: "Der Holzschnitt um 1500", eine Einführung mit Bernadette Walter.

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