(res) Die SVIN, Schweizerische Vereinigung der Ingenieurinnen (1), will die Männerdomänen stürmen. Sie wendet sich deshalb zurzeit speziell an die ETH-Studentinnen und Doktorandinnen. Ziel ist, fachspezifische Mentoring-Gruppen, zum Beispiel im Baubereich, zu bilden und diese mit bestehenden Gruppen zu vernetzen. In dieser Richtung wird zwar schon viel getan, und die SVIN sieht sich daher nicht als Konkurrenz zu bestehenden Anbieterinnen, sondern als Teil eines Netzes.

Anne Satir, neue Präsidentin der SVIN, will deshalb während ihrer Präsidentschaft ein spezielles Augenmerk auf die Einbindung junger Ingenieurinnen in den Verband legen: "Die SVIN hat das Potential an jungen ETH- und FH-Absolventinnen noch nicht ausgeschöpft. Um die Bedürfnisse von jungen Ingenieurinnen aufnehmen und umsetzen zu können, ist es zentral, dass noch mehr Studentinnen und Berufseinsteigerinnen Mitglied unseres Verbandes werden. Dies wird es uns auch ermöglichen, Frauen in der Berufswahlphase noch direkter anzusprechen."

"Technik ist doch Männersache" oder "Frauen sind begabt in Sprachen, Männer in Mathematik und Physik". - Aufzuzeigen, dass diese Vorurteile wirklich nur Vorurteile sind, die nichts mit der Realität zu tun haben, ist eines der Anliegen der SVIN. So organisiert die Vereinigung zum Beispiel ihre Weiterbildungsveranstaltungen in Kooperation unter anderen mit den "FachFrauen Umwelt" und dem Schweizerischen Verband der Akademikerinnen, und auch offene Stellen werden von allen drei Verbänden ausgeschrieben.

Wenn man die sogenannten "harten" Ingenieurfachrichtungen wie Elektrotechnik, Maschinenbau oder Bauingenieurwesen betrachtet, so sprechen die Fakten von Frauenanteilen von zwei bis 22 Prozent, also ein - im Vergleich zu anderen Studienrichtungen - sehr geringer Prozentsatz. Was ist also mehr zu tun? - Rita Hermanns Stengele (Vorstandsmitglied der SVIN, Bereich Nachwuchsförderung, und ehemalige Assistenzprofessorin für Umweltgeotechnik, aber immer noch Lehrbeauftragte an der ETH) formuliert das Ziel ihrer Aktivitäten: "Wir möchten aktiv in Erscheinung treten und unsere Vereinigung breiter bekannt machen. Wir wollen, wie Anne Satir sagt, junge Frauen aller technischen Berufe ermutigen, mit uns Kontakt aufzunehmen."

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