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Rubrik: News |
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Neue Trommelzentrifuge auf dem Hönggerberg Naturkatastrophen im Modell |
(rok) Schlamm- und Geröllawinen, Hangrutschungen, Steinschläge: Derartige Naturereignisse haben gerade in jüngster Vergangenheit auch in der Schweiz Tod und Verwüstung gebracht. Mit der neuen Trommelzentrifuge steht dem Institut für Geotechnik ein wertvolles Instrument zur Verfügung, mit dem solche Naturkatastrophen modelliert und analysiert werden können. Morgen Freitag wird die Zentrifuge feierlich eingeweiht (siehe Kasten). Viele Naturgefahren sind stark vom Verhalten von Boden und Fels beeinflusst. Geotechnisches Wissen ist gefragt, um Stabilitätsvoraussagen und Risikoabschätzungen von kritischen Hängen zu machen. Ist mit einem Steinschlag zu rechnen und wenn ja, welche Auswirkungen hat er? Oder beginnt der Hang bei den nächsten starken Regenfällen zu rutschen? Für entsprechende Prognosen sind Untersuchungen nötig, die in der Natur sehr schwierig durchzuführen sind, da alles sehr langsam vor sich geht. Mit der neuen geotechnischen Zentrifuge ist es möglich, im kleinen Bodenmodell natürliche Vorgänge nachzubauen. Die Zentrifuge kann ein Mehrfaches der Erdbeschleunigung erzeugen. So können die Forschenden in einem Versuch mit 100-facher Erdbeschleunigung durch Beobachtung auf dem Grund eines Bodenmodells von 30 Zentimeter Tiefe Rückschlüsse auf die Verhältnisse ziehen, wie sie in der Natur in 30 Meter Tiefe vorzufinden sind. Ein zweiter Vorteil des neuen Geräts: Die Experimente sind extrem zeitsparend. Setzungsprozesse, die in der Natur ein Jahr dauern, können in der Zentrifuge bei 100-facher Erdbeschleunigung in einer Zeit von 52 Minuten simuliert werden. |
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