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Rubrik: News
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Publiziert: 18.04.2007 06:00

Graphische Sammlung eröffnet neue Ausstellung
Von Pop Art bis Neue Figuration

(ga/pd) Gestern Abend wurde in der Graphischen Sammlung der ETH Zürich die Ausstellung „Amerikanische Graphik 1960 - 2005“ eröffnet. Sie zeigt einen Überblick über die Werke amerikanischer Künstlerinnen und Künstler, die die Graphische Sammlung seit den frühen 1960er Jahren akquiriert hat.

Schweizer Bezüge

Viele davon stehen in einem direkten Zusammenhang mit der Schweiz – sie wurden hier gedruckt oder verlegt. So auch die Lithographie des Kaliforniers Sam Francis aus dem Jahre 1960, die 1968 als erstes amerikanisches Werk in die Sammlung integriert wurde. Die Erker-Galerie in St. Gallen druckte und verlegte Arbeiten der Abstrakten Expressionisten Robert Motherwell und Mark Tobey. Diese Werke kamen in den letzten fünf Jahren durch verschiedene Schenkungen in die Sammlung. Andere Exponate sind der transatlantischen Zusammenarbeit zwischen Künstler, Drucker und Verleger zu verdanken: Der Schweizer Verleger Peter Blum vermittelte von New York aus John Baldessari, Eric Fischl und James Turrell an den Zürcher Drucker Peter Kneubühler. So entstanden die Serien von Turrell „First Light“ (1989/1990) und „Still Light“ (1990/1991), von denen die Graphische Sammlung mehrere Blätter besitzt. Das jüngste Werk der Ausstellung ist „Cenus Paradox“ von Richard Artschwager, einem Vertreter der Neue Figuration genannten Kunstrichtung. Es stammt aus dem Jahr 2004 und gehört der Graphischen Sammlung seit 2006.

Intensive Sammeltätigkeit

Der bekannteste Künstler der Ausstellung ist Andy Warhol. Von ihm besitzt die Sammlung unter anderem das Werk „Electric Chair“ aus dem Jahr 1971. Es kam 1983, zusammen mit dem Portfolio „Black Dice“ von John Baldessari aus dem Jahr 1982, in den Besitz der Graphischen Sammlung. Der verantwortliche Leiter hatte damals entschieden, den Fokus bei Ankäufen vermehrt auf die amerikanische Druckgraphik zu legen.1989 zeigte die Graphische Sammlung mit einer Ausstellung über den Bildhauer Richard Serra erstmals einen Teil dieser Ankäufe. „Durch diese einzelnen Positionen lässt sich ein repräsentativer Überblick über das graphische Schaffen in den USA bilden“, sagte Bernadette Walter, die Kuratorin der Ausstellung, präzisierte dann aber: „Eine eigentliche Ankaufspolitik verfolgt die Graphische Sammlung erst seit 15 Jahren.“

Seit 1992 erwirbt die ETH Blätter von amerikanischen Künstlern, bei denen druckgraphische Techniken einen eigenständigen und festen Bestandteil ihres Oeuvres bilden. Nahezu vollständig vorhanden sind die druckgraphischen Werke von Robert Gober, dem demnächst eine Ausstellung im Schaulager in Basel gewidmet wird. Fast komplett sind auch die Werke von Raymond Pettibon sowie diejenigen von Christopher Wool. Von Matt Mullican besitzt die Graphische Sammlung eine 449 Blätter umfassende Arbeit mit Abrieben von Relieftafeln. Sie wurden schon einmal in einer Einzelpräsentation vorgestellt. Die neue Ausstellung zeigt nun mit einer Auswahl aus diesen verschiedenen Positionen die gesamte Palette amerikanischer Druckgraphik. Zur Ausstellung ist zudem ein Buch erschienen. (1)


Zu sehen in der neuen Ausstellung der Graphischen Sammlung: "Electric Chair" von Andy Warhol, 1971.


Fussnoten:
(1) Amerikanische Graphik 1960 bis 2005, mit einer Einführung von Bernadette Walter, hrsg. von der Graphischen Sammlung der ETH Zürich, Schwabe AG, Basel, 2007, CHF 20.-



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