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Rubrik: News |
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Erstmalige Synthese von spezifischem Mehrfachzucker Möglicher neuer Impfstoff gegen Anthrax |
![]() (per) Die beiden ETH-Forscher Peter H. Seeberger und Daniel Werz haben einen neuen möglichen Grundstein für einen neuen Impfstoff gegen Anthrax gelegt. Das berichtete am Montag das Online-Portal "Informationsdienst Wissenschaft" (1). Im Labor konnten sie einen Vierfach-Zucker nachbauen, der nur auf der Oberfläche der Sporen des Milzbrand-Erregers zu finden ist. Besondere Bedeutung kommt dabei einem der endständigen Zucker zu, der sogenannten Anthrose. Diese scheint spezifisch für Bacillus anthracis zu sein und könnte es der Immunabwehr des Körpers erlauben, den Fremdstoff gezielt zu erkennen und zu bekämpfen. Im letzten Jahr konnten Wissenschaftler die Struktur dieses Vierfachzuckers aufklären. Zuckervarianten mit Potenzial Auf diesem Wissen bauten die Chemiker der ETH nun auf. Mit einer neuen, besonders effektiven Synthese konnten Seeberger und Werz die Anthrose-Einheit herstellen. An den Vierfachzucker knüpften sie zudem eine Art molekularen Haken. Daran kann später ein Transportprotein gekuppelt werden, das für eine erfolgreiche Immunisierung notwendig ist. Ihren gesamten Syntheseweg legten die Wissenschaftler so flexibel aus, dass auch Varianten des Zuckermoleküls auf einfache Weise machbar sind.
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Zur Zeit führen die ETH-Forscher immunologische Studien mit dem Vierfachzucker durch. Auch verschiedene Abkömmlinge des Zuckers werden erprobt, um deren Leistungsvermögen als hochspezifische Anthrax-Impfstoffe zu beleuchten. Grosses Potenzial von Oligosacchariden Das Potenzial von Zuckern bei der Entwicklung von neuen Impfstoffen haben Wissenschaftler vor einiger Zeit erkannt. Bisher waren diese Saccharide jedoch schwierig zu beschaffen. Mit der Entwicklung eines Automaten, der bestimmte Oligosaccharide in fester Form synthetisieren kann, hat sich diese Situation schlagartig geändert, wie ETH-Professor Peter H. Seeberger in einem Artikel von "Nature Reviews" schreibt (2). Solche Mehrfachzucker könnten zum Beispiel bei Impfungen gegen Malaria verwendet werden. Erste Tests haben vielversprechende Resultate geliefert. (3) |
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