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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
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Publiziert: 21.03.2006 06:00

Schnupperwoche am D-MAVT
In den Studienalltag katapultiert

(mb) Es ist schon ein blödes Gefühl, im ersten, zweiten oder dritten Semester durch allerlei Prüfungen zu rasseln und festzustellen: Das ist es gar nicht, was ich mir vorgestellt habe. Ein Drittel der ETH-Studierenden bricht das Studium frühzeitig ab oder wechselt die Fachrichtung – beim Maschinenbau waren es in den vergangenen Jahren sogar 35 bis 40 Prozent.

Um diesem schlechten Gefühl vorzubeugen und die Abbrecherquote zu senken, bietet das Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik eine Kennenlern-Woche an, um ins ingenieurwissenschaftliche Studium hineinzuschnuppern. Seit einiger Zeit arbeitet deshalb das Departement mit Schweizer Jugend forscht und mit drei ostschweizerischen Kantonsschulen in Sargans, Heerbrugg und St. Gallen zusammen. Zum dritten Mal kamen vom 13. bis 17. März etwa 75 naturwissenschaftlich-technisch interessierte Schülerinnen und Schüler aus dem Kanton St. Gallen zur „Engineering Woche“ nach Zürich.

Ballwurfmaschine als Ingenieurprojekt

Kernprojekt war es, eine Ballwurfmaschine für das Tischtennis-Training herzustellen. In Sechserteams wurde entwickelt, geplant, gerechnet, simuliert, gebastelt und getestet. In kleinen Vorlesungen und Seminaren lernten die 14- bis 18-jährigen alles Notwendige über das Management eines Ingenieurprojekts, über Mechanik, Luftwiderstand, Ballistik und Fertigung. Ausserdem wurden in Labors Experimente gemacht und eine Virtual-Reality-Präsentation besucht. Am letzten Tag präsentierten die Gruppen Ihre Arbeitsergebnisse und stellten sich einander im Weitwurf-Wettbewerb.

Thomas Rösgen, Professor für Fluiddynamik und Studiendelegierter des Departements für Maschinenbau und Verfahrenstechnik, erläutert die Hintergründe der Engineering Woche: „Mit dieser Veranstaltung wollen wir den Schülern frühzeitig das Wesen der Ingenieurausbildung näher bringen. Und zwar zu einem frühen Zeitpunkt, wo sie aber vielleicht schon entscheidungswillig und -fähig sind. Nicht erst wenn sie sich für das Studium anmelden müssen. Das funktioniert mit solch praktischer Erfahrung besser als in einer Informationsveranstaltung. Denn die Schüler erleben das Abenteuer und den Erfolg ingenieurtypisch zu arbeiten.“


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Die Gruppe „Flower Power“ entwickelte das auffälligste Ballwurfgerät: „Wenn wir schon nicht gewinnen, haben wir wenigstens die schönste Maschine.“ gross

Reza S. Abhari vom Academic and Career Advisory Program (ACAP) hält fest, dass Studierende häufig ein falsches Bild vom Studium haben (1). Von dem Drittel Studierender am D-MAVT, das das Studium nicht beendet, fällt etwa die Hälfte durch Prüfungen, der Rest bricht wegen persönlicher Gründe ab oder wechselt die Fachrichtung innerhalb der ETH oder an eine andere Hochschule. „Mit der Engineering Woche soll die Abbrecherquote weiter reduziert werden“, ergänzt Rösgen. „Schliesslich investieren wir und die Studierenden eine ganze Menge.“ Künftig sollen auch weitere Schulen und andere Fachbereiche einbezogen werden oder die Veranstaltung soll jährlich stattfinden, solange es mit vertretbarem Aufwand machbar sei.


Fussnoten:
(1) Mehr zum Academic and Career Advisory Program: www.acap.ethz.ch oder www.ethlife.ethz.ch/articles/campuslife/acapexper.html



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