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Rubrik: News
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Publiziert: 30.09.2005 06:00

Absolventen des Nachdiplomstudiengangs CAAD stellen ihre Abschlussarbeit aus
Architektonische Gitter

(uw) "m.any" nennt sich die Ausstellung der Nachdiplomstudierenden für Computer Aided Architectural Design (CAAD), die heute Freitag eröffnet wird (1). "M.any" beschreibt einen vom Entwurf bis zur Produktion geschlossenen digitalen Bearbeitungsprozess einer irregulären zellulären Raumstruktur.

Das Projekt war Gegenstand der Gruppenabschlussarbeit des Nachdiplomstudiums für CAAD 2004-05. Innerhalb von nur drei Monaten entwarfen, programmierten und produzierten die Teilnehmenden eine vollständig parametrisierbare Konstruktion. Durch eigens entwickelte Programme und Programmschnittstellen können auf Knopfdruck beliebig viele Varianten erzeugt und produziert werden.

Ein aus 1479 Teilen bestehender Hauptprototyp mit insgesamt 499 unterschiedlichen Einzelteilen wurde schliesslich gebaut. Keines der Teile wurde jemals aufgezeichnet, sondern vom Programm vollständig generiert.

Many oder any?

Die „Digitale Produktionskette“ ist auch für die Industrie interessant. „Mit Hilfe dieses Ansatzes wird eine Variantenfertigung ohne zusätzlichen Zeitaufwand möglich“, sagt Philipp Schaerer. Doch was genau muss man sich unter einer solchen Produktionskette vorstellen? Wie der Name schon sagt, steckt dahinter ein digitaler Prozess. Dieser Prozess ist unterbrechungsfrei und geht vom Entwurf über die Konstruktion bis hin zur Produktion. Der Prozess beginnt mit der Geometriefindung. Ein Programm wird mit Bedingungen, wie raumbildenden Elementen und Hindernissen eines bestimmten Ortes gefüttert. Das Programm errechnet in der Folge eine mögliche räumliche Verteilung der Knotenpunkte. Diese Verteilung kann beliebig variiert werden, das heisst auch die dreidimensionalen Gittermodelle, die daraus resultieren, können viele verschiedene Formen annehmen.

Das ist denn auch ein Teilaspekt des Titels der Ausstellung, „m.any“. Damit soll ausgedrückt werden, dass es viele verschiedene („many“) Versionen gibt, aber auch, dass man die Modelle beliebig („any“) verändern kann.

Auch für Industrie interessant

Die Nachdiplomstudierenden erforschten zusätzlich verschiedene Konstruktionsprinzipien. Im Zentrum dieser Arbeiten stand das Ziel ein System zu entwickeln, das dem Bild einer irregulären räumlichen Struktur möglichst nahe kam. Es galt, einen aus Einzelteilen bestehenden Bausatz zu schaffen, der sich mit den an der ETH Hönggerberg vorhandenen CNC Maschinen einfach fertigen lässt, gut transportierbar und einfach zusammensetzbar ist.

Die "Digitale Produktionskette" spart vor allem Zeit und folglich auch Geld. „Konstruktionen aus individuellen Bauteilen, die bisher nur mit hohem Kostenaufwand realisierbar waren, werden wirtschaftlich interessant“, meint Philip Schaerer. An der Ausstellung werden die fertig gestellten Resultate ausgestellt. Diese Resultate sollen als Beweise des Konzeptes dienen und zeigen, dass Informationstechnologie auch im architektonischen Design und im Baugewerbe von Nutzen sein kann.


Dreidimensionales Gittermodell

An der ETH Hönggerberg ausgestellter Prototyp (Bilder: Philipp Schaerer) gross


Fussnoten:
(1) Ausstellung: 30.9. - 14.10.05, ETH Hönggerberg, Erdgeschoss HIL, Zone D30. Die Vernissage findet heute Freitag um 18.30 Uhr statt.



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