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Rubrik: News |
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Konzert von colla voce Nachklingender Monteverdi |
(cm) Einen ganzen Konzertabend nur mit Werken eines Komponisten zu gestalten, birgt immer das Risiko der Einseitigkeit. Dass aber mit einer überzeugenden Interpretation dieser Gefahr begegnet werden kann – zumindest wenn der Komponist Claudio Monteverdi heisst – bewies „colla voce“. Das Vokalensemble der Hochschulen führte zusammen mit zwei Lautenisten und einem Cellisten am Mittwochabend in der gut besuchten Augustinerkirche eine Messe, Psalmen und Motetten des Italieners auf. Der Ausdruck reichte dabei von dramatisch aufwühlenden Momenten bis zu solchen von luzider Schönheit. Schienen sich die Singenden zu Beginn in der Messe für 4 Stimmen noch etwas finden zu müssen, war die Musik spätestens im Credo beim „Et icarnatus est“ von einem organischen Atmen geprägt. Das Ensemble erwies sich von der Lautstärke der verschiedenen Stimmen als ausgewogen. Hingegen konnten die Männerstimmen gelegentlich auftretende Intonationsschwierigkeiten nicht verbergen, was umso mehr auffiel, als man mittlerweile bei „colla voce“ von einem hohen Niveau ausgeht. Insgesamt aber überwogen klar die Qualitäten des Gesangs. Wie beispielsweise das genial komponierte, chromatische Absteigen bei „und sie schmelzen“ in "Lauda Jerusalem" umgesetzt wurde, zeugte von grosser Klasse. Mit der ersten Zugabe, dem „Christe adoramus te“ wiederholten die Musizierenden einen Höhepunkt des Konzertes. Denn der schrittweise aufgebaute Akkord beim Wort „Domine“ war berückend schön und klang über das Konzertende hinaus nach. |
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