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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
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Publiziert: 01.10.2002 06:00

GATIC - neues Netzwerk für Innovationsmanagement
Das Chaos beherrschen

(nst) Wie soll sich ein Unternehmen der IT-Branche angesichts der unklaren Lage an der UMTS-Front verhalten? - Um solche Fragen sind sie derzeit wahrlich nicht zu beneiden, die Manager in High-Tech-Unternehmen weltweit, welche die Nase stets im Wind haben und die firmeneigene Strategie festlegen müssen. Auf welche Innovationen nun zu setzen ist und auf welche nicht, ist zunehmend von schwer einzuschätzenden Faktoren abhängig. Und Fehleinschätzungen in diesem Bereich können finanziell dramatische Folgen haben oder gar über Wohl oder Wehe eines ganzen Unternehmens entscheiden.

Inter-Subjektivität

Für Hugo Tschirky, ETH-Professor für Technology and Innovation Management Grund genug, die Schaffung eines neuartigen Netzwerks anzuregen, das als Plattform für Fragen, Probleme und neues Wissen zum Thema Technologische Innovation dienen kann. „Es gibt in diesem Bereich keine mathematischen Tools und keine Objektivität. Orientierung kann nur durch einen breiten, interkulturellen und interdisziplinären Austausch geschaffen werden“, so Tschirky. Er nennt diesen Prozess „Inter-Subjektivität“, und das ETH-Zentrum für Unternehmenswissenschaften, die Chicagoer Northwestern University und das Japan Advanced Institute of Science and Technology haben zu diesem Zweck „GATIC“ aus der Taufe gehoben. Das Kürzel steht für: „Global Advanced Technologies Innovation Consortium“, eine Plattform, die Interessierte aus den Feldern Akademie, Industrie und Verwaltung zusammenführt.


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Vergangene Woche kamen in Zürich aus aller Welt gut 60 Personen zum ersten GATIC-Meeting zusammen. „Nothing is certain here - and we even don’t know what we don’t know“, brachte gegen Ende der lebhaften Diskussion ein Vertreter aus der Pharmaforschung die unter Strategie-Planern im High-Tech-Sektor weit verbreitete Unsicherheit auf den Punkt. Nur logisch, dass die Teilnehmer als Erwartung an ein solches Netzwerk nicht zuviel graue Theorie, sondern verwertbare Kontakte, handhabbare Tools (Stichwort „Road-Mapping“) und viel Praxisnähe äusserten. GATIC könnte ein „Think-Tank“ für technologische Innovationsprozesse werden, hofft Michael Radnor, einer der Initianten und Management-Professor an der Chicagoer Northwestern University.

Latentes Bedürfnis

Gregor Strasser, im Schweizer Technologiekonzern Unaxis mit strategischer Entwicklung befasst, pflichtete dem bei: „In einem Technologie-Umfeld mit chaotischen Komponenten bietet GATIC die willkommene Möglichkeit des interdisziplinären Austauschs im Bereich des Managements von Technologie-Entwicklungen.“ Die Tatsache, dass innert vier Monaten sechzig hochrangige Vertreter von Technologie-Unternehmen aus Europa, Japan und den USA für diese Idee und ein erstes Meeting gewonnen werden konnten, zeigt, dass offenbar ein latentes Bedürfnis nach einer solchen Plattform, die verschiedenste Kulturen vernetzt, vorhanden ist. Ob die Idee tragfähig ist, muss sich in einem weltwirtschaftlichen Umfeld, wo Forschungs- und Entwicklungsbudgets unter Druck sind, erst weisen.




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