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Rubrik: News

Science Bar im Sphères
Roboter – kein Schreckgespenst

Published: 01.02.2007 06:00
Modified: 01.02.2007 10:15
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(fw (mailto:felix.wuersten@ethlife.ethz.ch) ) Der Abend sei der Versuch einer Begegnung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, erklärte Moderatorin Daniela Lager gleich zu Beginn, als sie letzten Montag in der Bar-Buchhandlung Sphères zum zweiten Mal in diesem Winter die "Science Bar" eröffnete (s. Kasten). Im Monatsrhythmus treffen sich hier ausgewählte Gesprächspartner auf dem Podium, um gemeinsam mit dem Publikum über brisante Themen aus dem Bereich Life Sciences zu diskutieren. Mit dem Thema "Wird der Mensch der Zukunft mit Roboterteilen ergänzt?" stiessen die Veranstalterinnen, die Initiative Life Science Zurich (1) und die Stiftung Science et Cité, auf reges Interesse. Jedenfalls war das Lokal an der Hardturmstrasse gut gefüllt, und das Publikum beteiligte sich auch wie erhofft rege an der Diskussion. Ob allerdings tatsächlich die "Gesellschaft" den Weg ins Sphères gefunden hatte, war schwer zu sagen. Die Wortmeldungen deuteten darauf hin, dass sich im Trendlokal eher Wissenschaft und Wissenschaft begegneten. Wie auch immer: Der Stimmung tat dies keinen Abbruch.

Nützliche Forschung

Auf dem Podium sassen drei Forscher, die sich in ihrer Arbeit intensiv mit Roboterteilen befassen. Ziel ist, dem Menschen verloren gegangene Fähigkeiten zurückzugeben. Rolf Pfeiffer von Institut für Informatik der Universität Zürich berichtete etwa, er entwickle zurzeit eine künstliche Hand, die von einem Armstumpf aus über drei Elektroden gesteuert werden könne. Robert Riener, Professor für Sensomotorische Systeme an der ETH, wiederum arbeitet an einem Armroboter, der das Pflegepersonal bei der Therapie von Schlaganfallpatienten unterstützt. Und Stefan Launer, Leiter Forschung bei der Firma Phonak, zeigte an konkreten Beispielen, wie die Hörgeräte seines Unternehmens den Betroffenen das Leben erleichtern.

Ferngesteuerte Schabe

Obwohl sich im Sphères ein lebhaftes Gespräch entwickelte und die drei Wissenschaftler ihre Standpunkte durchaus eloquent vertraten, ergab sich keine wirklich kontroverse Diskussion – selbst dann, als Daniela Lager auf das Thema Ethik zu sprechen kam. Das hing sicherlich auch damit zusammen, dass die drei Herren auf dem Podium in Gebieten tätig sind, deren Segen auch Laien schnell einleuchtet. Nur kurz blitzte auf, dass das Thema künftig heikle ethische Fragen aufwerfen könnte. So erzählte etwa Launer, dass man inzwischen versucht, bei tauben Menschen das Hörgerät direkt mit dem Gehirn zu vernetzen. Manchmal frage er sich, ob man da nicht in heikles Fahrwasser gerate. Auch Rolf Pfeiffer berichtete von einem nicht ganz unproblematischen Projekt. Japanischen Wissenschaftlern gelang es, die Fortbewegung einer lebendigen Schabe über einen Joystick zu steuern. Dazu montierten sie dem Insekt auf dem Kopf einen Chip und verbanden diesen über Elektroden mit dem Gehirn.

Eine Frage der Gewöhnung

Im Vergleich dazu wirken Roboter, die in Altersheimen zur Pflege eingesetzt werden, geradezu harmlos. Jedenfalls schien die Aussicht, sich dereinst als Hochbetagter von einer Maschine waschen zu lassen, niemanden im Publikum ernsthaft zu beunruhigen. Rolf Pfeiffer zeigte sich denn auch überzeugt, dass der Einsatz von Robotern in vielen Fällen eine Frage der Gewöhnung ist. Die Geschichte zeige jedenfalls, dass neue Technologien von den Menschen sofort vereinnahmt würden. Letztlich, so fand auch Robert Riener, sei es an der Gesellschaft zu entscheiden, welche Technologien sie für welche Zwecke einsetzen wolle.

Diskutierten inmitten von Büchern: Stefan Launer, Robert Riener, Rolf Pfeiffer und Moderatorin Daniela Lager (v.l.n.r.)


Science Bar - die weiteren Anlässe
Montag, 26. Februar 2007: Genug gestresst! Wann beginnt der Burnout?

Ein Gespräch über Stress bei dem das Publikum auch etwas über Entspannung und Entschleunigung erfährt.

Mit Prof. Dr. Ulrike Ehlert, Psychologisches Institut, Universität Zürich, Beate Schulze, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Elisabeth Joris, Historikerin und Nicole Thommen, Change & Chaos Management. Moderation: Prof. Dr. Brigitte Woggon

Montag, 26. März 2007: Wenn Wissenschafter nach Ufos suchen - Science Fiction und Wissenschaft

Wie viel Wahrheit steckt in Science Fiction und wo liegen die Grenzen der Wissenschaft? Sind diese heute bereits auszumachen oder wissen wir immer noch viel zu wenig über die Gesetze der Natur?

Mit Dr. Dieter Sträuli, Ufoforscher, Psychologisches Institut, Universität Zürich; Prof. Dr. Gerd Folkers, Leiter Collegium Helveticum, Beat Glogger, Wissenschaftsjournalist und Autor. Moderation: Hannes Hug.

Montag, 30. April 2007: Wenn der Mensch vom Affen abstammt - wann entstand die Seele?

In der Theologie besitzt der Mensch eine Seele und je nach religiöser Überzeugung auch Tiere oder Pflanzen. Wenn dies so ist, müsste im Laufe der Evolution die Seele entstanden sein - ein Widerspruch?

Prof. Dr. Pierre Bühler, Theologisches Seminar, Universität Zürich, Prof. Dr. Carel van Schaik, Anthropologisches Institut, Universität Zürich, Christopher Schrader, Wissenschaftsjournalist und Buchautor. Moderation: Bruno Deckert.

Ort: Bar-Buchhandlung sphères, Hardturmstrasse 66, Zürich. Zeit: 20 bis 21.30 Uhr. Eintritt frei!


Footnotes:
(1 Homepage von Life Science Zurich: www.lifescience-zurich.ch/


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