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ETH Life - wissen was laeuft
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Rubrik: News

Rückblick auf ETH Life
ETH Life ist tot, es lebe ETH Life

Published: 13.07.2007 06:00
Modified: 03.09.2007 14:42
druckbefehl
Wir schreiben den 13. Juli, 2007, einen Freitag. Es ist der letzte Tag, an dem eine neue Ausgabe von ETH Life in der vorliegenden Form erscheint. Ab Montag wird ETH Life in neuem Kleid und mit einer neuen Ausrichtung erscheinen. Erläuterungen zum Wechsel erfahren die Leser und Leserinnen auch an diesem Tag. Doch zum Abschied vom „klassischen“ ETH Life ein kurzer Rückblick aus der Perspektive eines Redaktors entsprechend dem Mahnsatz „de mortuis nihil nisi bene“.



Christoph Meier (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch)

Die erste Ausgabe von ETH Life erschien im November 2000. Das Ziel war, mit einer Zeitung auf dem Web die ETH-Mitarbeiter schnell und breit zu informieren. Dabei erhoffte man sich auch eine Ausstrahlung über die ETH hinaus. Zum publizistischen Experiment gehörte auch ein offenes Leserforum, eine Möglichkeit für die Teilnahme der Leserschaft, die zumindest an Schweizer Hochschulen kaum vorhanden war und ist. Die Schulleitung versprach eine lange Leine und hielt dieses Versprechen auch ein.

Die Geburt verlief aber nicht ganz reibungsfrei. Die Tonalität der Texte musste teilweise noch gefunden werden und das von einer Bank übernommene Content Management System erzeugte zusätzlich Probleme.

Nicht nur im Ton etwas sonderbar, sondern auch in der Rezeption war ein kleiner Bericht über Uranmunition. In diesem stellte ein Redaktor die Frage, ob und falls ja, wie stark, Uranmunition mit dem viel kanzerogeneren Plutonium kontaminiert sein könnte. Diese Meldung beeinflusste als vermeintliche „ETH-Studie“ sogar schweizerische und deutsche Minister. Dabei war die mediale Aktivität wesentlich höher als die der Strahlung des Plutoniums, wie sich später heraus stellte. ETH Life war aber schlagartig bekannt.

Das Experiment „ETH Life“ ging vorsichtiger weiter. Es wurde klar, dass ein Bedürfnis nach mehr Artikeln über Forschung bestand. Diesem Wunsch versuchte die Webzeitung nachzukommen. Dass auch ausserhalb der ETH den Leuten nicht Wurst war, was ETH Life schrieb, zeigte sich bei einem Artikel über antibiotika-resistente Bakterien in Würsten. Wenn es um die Wurst gehe, befand der Metzgermeisterverband, dann müsse klar zwischen deutschen und schweizerischen Cervelats unterschieden werden. Eine Einsicht, der sich auch die Redaktion nicht verschliessen konnte.

ETH Life lebte weiter, immer bedacht darauf, möglichst viele Facetten des ETH-Lebens aufzuzeigen – seien es singuläre Ereignisse wie der Nobelpreis von Kurt Wüthrich oder sich wiederholende wie die Sola-Stafette. Eine grosse Bereicherung stellten die Kolumnen dar, in welchen Kolumnisten aus den verschiedensten Bereichen der ETH ihre Sichtweise darlegten. Auf technischer Seite war es ein Gewinn, dass man einen Programmierer gewinnen konnte, der ein eigenes Content Management System für die Redaktion entwickelte.

Nach sechs Jahren Webzeitung kam die Leitung Corporate Communications zum Befund, dass ETH Life einer Neuorientierung und eines Face-Liftings – so verschwindet beispielsweise das Logo mit der Kuppel - bedarf. Das Medium soll sich nicht mehr als Zeitung verstehen, sondern als Informationsplattform, bei der leichter Schwerpunkte gesetzt werden können, die Teilnahme der ETH-Angehörigen erhöht wird und die eine flexiblere Gestaltung erlaubt. Für den Betrieb entschloss man sich, das an der ETH übliche Content Management System zu übernehmen.

Das alte ETH Life haucht also sein Leben aus, um Platz für das neue unter der gleichen URL zu bieten. Ganz verschwinden wird es aber trotzdem nicht. In einer starren beziehungsweise statischen Version soll es im Archiv für die Ewigkeit konserviert werden – so weit es denn eine Ewigkeit im Web gibt.


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ok
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