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Rubrik: News

Prototyp für Wissens- und Rollenspiel
Die ETH als Spiel

Published: 03.03.2005 06:00
Modified: 03.03.2005 08:51
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(cm (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch) ) In der ETH der Zukunft lernen Studierende in Wissensräumen, und die Professoren können sich ganz ihrer geliebten Forschung widmen. Eine akademische Karriere ist dann ein Gang durch die Wissensräume und führt bei entsprechender Leistung nach Stockholm zur Nobelpreisfeier. Brave New Science World? Ja, im Spiel. Denn das beschriebene Szenario liegt dem „ETH Game“ zugrunde, für das ein Prototyp innerhalb des gleichnamigen Diplomwahlfaches der Professur für CAAD kürzlich entwickelt und letzte Woche vorgestellt wurde (1) .

Eine Idee hinter dem ETH-Spiel ist, dass es über den ETH-Campus verteilt verschiedene Wissensräume gibt, beispielsweise in der Baumensa oder im neuen Chemiegebäude. In diesen wählen sich Spieler – teilnehmen sollen alle ETH-Angehörigen – mit ihrem Laptop über das existierende Wireless-LAN ein. Hier werden sie dann mit fachspezifischen Multiple-Choice-Fragen konfrontiert. In der Chemie könnte ein Spieler möglicherweise mir dieFrage erhalten, wer die Benzol-Struktur fand. Bosch, Kekulé, Liebig oder Fresenius? Beginnt der Neuling im Spiel als einfacher Student, so kann er sich mit zunehmender Punktezahl bis zum Nobelpreisträger hinaufarbeiten. Das Punktesammeln hängt dabei nicht nur von richtigen Antworten ab, sondern auch, ob verschiedene Wissensräume benutzt werden, und von der Zusammenarbeit mit anderen Spielern. Diese erfolgt durch direkten Kontakt oder anhand eines Chat-Client

An der Präsentation demonstrierten die Studierenden – insgesamt nahmen zehn Studierende der Architektur und zwei der Informatik am Kurs teil - , dass es möglich ist, eine für das Spiel genügend genaue Lokalisation über das Wireless-LAN vorzunehmen, damit Spieler geortet werden können. Ein Prototyp für das Interface gab einen Eindruck davon, wie das Spieldesign aussehen könnte. Die Entwürfe der Spielfiguren, Avatare genannt, erinnern an Legomännchen.

Beim ETHGame kann man sich anhand seines Laptops und dem Wireless-Lan in den Gebäuden orientieren.

Doch was hat das alles mit Architektur zu tun? Computer seien Bestandteil der architektonischen Realität, erläutert Odilo Schoch, Doktorand an der Professur für CAAD, und erinnerte an intelligente Häuser. Sein Kollege Steffen P. Walz ergänzt in Bezug auf dass ETH-Spiel, dass es auch dabei um Räume gehe. Der pervasive Charakter des ETH-Games, der sich in der Miteinbeziehung der physikalischen Umwelt manifestiert, könne architektonisch als Intervention verstanden werden. Zudem biete natürlich die Planung eines solchen Spiels auch Einblick in neue Lernformen.

Natürlich sind sich die Verantwortlichen bewusst, dass sie trotz der Vorarbeit im Diplomwahlfach ein gutes Stück davon entfernt sind zu sagen „Le jeu est fait“. Als gute Architekten haben sie aber mit den Studierenden einen Zeit- und Budgetplan für das ETH-Game aufgestellt. Einige Monate und mehr als 100'000 Franken müssten für die Realisierung des Spiels gemäss diesen Schätzungen noch aufgewendet werden.

Footnotes:
(1 ETH-Game: www.building-ip.ethz.ch/education/ETHGame


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