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Rubrik: News

EU-Stipendium für Pflanzenwissenschaftler der ETH
Geld für Forschung an der grünen Lunge

Published: 11.06.2007 06:00
Modified: 11.06.2007 09:07
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Dr. Alexander Knohl vom Institut für Pflanzenwissenschaften der ETH hat für sein Forschungsprojekt “Tracing the carbon and water cycle in terrestrial ecosystems using stable isotope laser spectroscopy” aus über 300 Bewerbern einen der 30 europaweit vergebenen „Marie Curie Excellence Grants“ (1) erhalten.



Florian Wehrli Stoffkreisläufe untersuchen

Knohl und sein Team werden während der 4-jährigen Dauer des Projekts mit 2.2 Millionen Schweizer Franken unterstützt. Es ist das erste Stipendium dieser Art an der ETH Zürich. Mit dem Geld untersucht das Team die Wechselwirkungen zwischen dem Wasser- und dem Kohlenstoffkreislauf in terrestrischen Ökosystemen wie Wäldern und Grasländern. Die steigende Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre und ein sich wandelndes Klima sind für Alexander Knohl die Motivation dafür, die Rolle von Pflanzen im Kohlenstoff- und Wasserkreislauf genauer zu untersuchen. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Europäischen Ökosysteme als „grüne Lunge“ Teile des Treibhausgases CO2 aus der Atmosphäre gebunden. Durch extreme Trockenperioden könnte sich dieser Effekt jedoch umkehren. Im Hitzesommer 2003 beispielsweise wurden durch die Wäldern, Acker und Grasländer in Europa mehr CO2 freigesetzt als aufgenommen. (2) Um dieses Phänomen zu untersuchen, wollen Knohl und sein Team Labor- und Freilanduntersuchungen mit den stabilen Isotopen 13C und 18O in CO2 und Wasser durchführen. Diese Isotope dienen als natürliche Marker für den Transport von Kohlenstoff und Wasser durch Ökosysteme und sollen aufzeigen, wie sich ein wandelndes Klima auf diese auswirkt. Knohl verwendet dafür einen erst kürzlich von der Eidg. Materialprüfungsanstalt (EMPA) entwickelten Quantum-Kaskadenlaser, der die direkte und kontinuierliche Messung von stabilen Isotopen in atmosphärischem CO2 im Freien ermöglicht.

Gutes Arbeitsumfeld

Alexander Knohl hat am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena/Deutschland promoviert und anschliessend als Postdoc an der University of California in Berkeley/USA geforscht.

Patrick Sturm und Alexander Knohl (v.l.n.r.) vom Institut für Pflanzenwissenschaften erhalten Geld für ihre Forschung

Seit dem 1.Mai arbeitet er zusammen mit seinem Postdoktoranden Patrick Sturm am Institut für Pflanzenwissenschaften / Lehrstuhl für Graslandwissenschaften. Die exzellenten Forschungsbedingungen an der ETH Zürich und die Nähe zu Einrichtungen wie der EMPA und dem Paul-Scherer-Institut waren die Hauptgründe, warum Knohl seine Forschung an der ETH betreiben wollte. Ein vergleichbares wissenschaftliches Umfeld sei auf seinem Gebiet im deutschsprachigen Raum kaum zu finden. Seine Wahl fiel aber auch wegen der hohen Lebensqualität auf Zürich: „Ich fühle mich wohl hier“, sagt Alexander Knohl. Nach Abschluss des Forschungsprojekts könnte er sich vorstellen, in Zürich zu bleiben und sich um eine Professur an der ETH zu bewerben. Für eine wissenschaftliche Karriere bedeutet ein Stipendium wie der Marie Curie Excellence Grant eine grosse Chance. Er bietet jungen Wissenschaftlern die Möglichkeit, eine eigene Forschungsgruppe aufzubauen. „Meines Erachtens ist dies eine ausgezeichnete Möglichkeit, verhältnismässig früh wissenschaftlich und finanziell unabhängig zu forschen.“, so der 34-jährige Knohl. Sein Postdoc Patrick Sturm hat an der Universität Bern in Physik promoviert und ist auf die Entwicklung von hochpräzisen Messinstrumenten spezialisiert. Er unterstützt Alexander Knohl vor allem bei technischen Belangen im Umgang mit dem Laserspektroskop. Im Herbst wird das Team durch zwei Doktoranden verstärkt.

Footnotes:
(1 Informationen zum Marie Curie Excellence Grant unter: http://ec.europa.eu/research/fp6/mariecurie-actions/action/excellence_en.html
(2 vgl. ETH Life Berichterstattung 22.09.05: www.ethlife.ethz.ch/articles/sciencelife/quellestattsenke.html


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